Armenstadt Akamasoa: Mit seinem Wohn- und Beschäftigungsprojekt für ehemalige Bewohner von Mülldeponien hat der Priester Pedro Opeka vielen armen Menschen geholfen Armenstadt Akamasoa: Mit seinem Wohn- und Beschäftigungsprojekt für ehemalige Bewohner von Mülldeponien hat der Priester Pedro Opeka vielen armen Menschen geholfen 

Vatikan: Tagung durchleuchtet Wege aus der wirtschaftlichen Ungerechtigkeit

Weltweit nimmt die wirtschaftliche Ungerechtigkeit zu. Eine internationale Tagung hat sich am Dienstag im Vatikan mit Strategien dagegen befasst. Der deutsche Sozialethiker Peter Schallenberg hat das Ergebnis gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur zusammengefasst.

Nötig seien Bildung und Gesundheit für alle, außerdem Mikrofinanzsysteme zur Förderung kleiner Betriebe. Referenten aus Südamerika berichteten über Widerstand „gegen neofaschistische Populisten" sowie oligarchische Wirtschaftssysteme.

Der US-Ökonom Jeffrey Sachs kritisierte eine massiv gewachsene wirtschaftliche Ungleichheit unter der Regierung Trump. Seinen Worten zufolge zeigt sich in den USA derzeit die Tendenz des westlichen Wirtschaftssystems, bestehende Ungleichheiten zu verfestigen.

Mehr Steuerungselemente

Um dieser Tendenz entgegenzuwirken, braucht es Schallenberg zufolge mehr Steuerungselemente im Sinne der katholischen Sozialethik. Weder Großkonzerne noch eine „überbordende Staatswirtschaft" seien in der Lage, auf Schwierigkeiten wie den vielerorts zunehmenden Bedeutungsverlust der Landwirtschaft als Wirtschaftsfaktor zu reagieren. Deswegen müsse die Zivilgesellschaft gestärkt werden, in der einzelne Personen - unterstützt vom Staat - sich besser und freier engagieren können.

Anlass der von der vatikanischen Entwicklungsbehörde organisierten Konferenz ist die Veröffentlichung der Enzyklika „Caritas in veritate" von Papst Benedikt XVI. vor zehn Jahren. Dieser hatte sich in der damaligen Wirtschafts- und Finanzkrise mit Möglichkeiten befasst, Globalisierung positiv zu nutzen.

„Alles ist mit allem verbunden“

Dabei hat er auch für die katholische Soziallehre das Konzept einer ganzheitlichen Ökologie vorbereitet. Sie gipfle in der Erkenntnis, dass „alles mit allem verbunden ist", wie auch Papst Franziskus immer wieder betont. Laut Schallenberg ist "Caritas in veritate" die theoretische Grundlage für die praktischen Anwendungen in Franziskus' Lehrschreiben „Laudato si" von 2015 und bei der Amazonas-Synode im vergangenen Oktober.

Unter den Referenten der Tagung waren neben Theologen und Ethikern auch Vertreter internationaler Organisationen wie etwa der Generalsekretär der Welthandels- und Entwicklungskonferenz, Mukisha Kituyi. Vertreter von Entwicklungsorganisationen aus Südamerika, Afrika und Südostasien berichteten über konkrete Initiativen aus ihren Ländern.

(kna – tr)

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04. Dezember 2019, 10:29