Weihnachten in La Paz (Bolivien) Weihnachten in La Paz (Bolivien) 

Weihnachten in Amazonien: Neuen Blick wagen

Weihnachten ist für die Christen im bolivianischen Amazonasgebiet eine Gelegenheit, das Bewusstsein zu stärken, sich als Teil der Schöpfung zu betrachten. Das sagt im Interview mit Radio Vatikan Bischof Eugenio Coter, Apostolischer Vikar von Pando in Bolivien. Er nahm im Oktober an der Amazonien-Synode teil.

Mario Galgano und Giada Aquilino – Vatikanstadt

1,2 Millionen Christen im Amazonasgebiet Boliviens haben Weihnachten gefeiert. Das ist die überwältigende Mehrheit der fast 1,6 Millionen zählenden Bevölkerung in jenem Gebiet, in der auch viele Indigene leben. Bischof Coter, der auch Mitglied des Sonderrates bei der Amazonassynode war, erläutert uns, wie die Bischofsversammlung ihr diesjähriges Weihnachtsfest geprägt habe:

„Wir haben Weihnachten als Fortsetzung einer Zeit der Gnade erlebt, also als Fortführung der Synode die uns in den Mittelpunkt gerückt hat und jetzt einlädt, einen anderen Blick auf eben diese üppige Natur bei uns zu werfen, die uns aufnimmt, wie der Herr uns vor 2.000 Jahren aufgenommen hat.“

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Natur und Laien

Man soll einen neuen Blick auf die Natur wagen, so der Appell des Bischofs an die Gläubigen in Europa. Aber nicht nur die ökologische Dimension sei wichtig. Das Schlussdokument der Synode unterstreiche auch die Notwendigkeit, die Rolle der Laien in der Kirche zu überdenken.

„In Amazonien ist davon die Rede, und davon träumen wir, dies konkretisieren zu können, doch dies impliziert einen Weg, in der der Stil der Synodalität, der ein Stil der Teilnahme ist, fortgesetzt wird. Konkret heißt dies: eine Beteiligung der Laien fördern, indem die Kirche ihre Ausbildung und ihr Engagement weiter steigern lässt. Hier, bei uns gibt es Gemeinschaften, die in einigen Vikariaten bereits ständige Diakone haben, in anderen nicht, in wieder anderen errichten wir außerordentliche Diener für die Gemeinschaft, aber sie müssen noch vorbereitet werden. Es ist daher ein Bewusstsein eines Dienstes, dass wir dazu berufen sind, zu wachsen, eine Kirche zu sein, die nicht zu Besuch vorbei schaut, sondern ständig präsent ist, durch die Laien und ihren Dienst, der von der Kirche selbst anerkannt wird.“

Was die Weihnachtsfeiern betraf, so gab es „nur sehr wenige Gemeinden“, in denen es eine Messe gab, so der Apostolische Vikar. In den meisten Gemeinden hätten Gemeindeleiter, Katecheten, Gruppen von Jugendlichen und Erstkommunionkinder die Weihnachtsfeier gestaltet. Ihnen sei dieses Fest anvertraut worden, „in Kontinuität mit dem, was in vielen Gemeinschaften sonntags getan wird und was wir in anderen versuchen zu tun“, fügt Bischof Coter an.

(vatican news)

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26. Dezember 2019, 12:42