Die chilenische Polizei verfolgt Demonstranten in Santiago Die chilenische Polizei verfolgt Demonstranten in Santiago  

Chile: Kirche will gemeinsam nach Wegen aus der Krise suchen

Als Reaktion auf die Proteste in Chile fordert die katholische Kirche alle Beteiligten zu Dialog und Zusammenarbeit auf. Wir müssen „die Realität erkennen, die uns heute herausfordert, und gemeinsam nach Wegen suchen, um die soziale Krise, die wir erleben, zu überwinden“, so die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden, die der chilenischen Bischofskonferenz nahe steht, in einer Aussendung am Mittwoch.

Die Kommission begrüßte, dass „in den letzten Stunden von verschiedenen politischen Parteien eine Einigung erzielt wurde“. Sie sei das Ergebnis eines partizipativen Prozesses, der durch das allgemeine Gefühl der Dringlichkeit und Einigkeit motiviert sei.

Seit Anfang Oktober demonstrieren Menschen in Chile gegen die Regierung. Die Sicherheitskräfte gehen teils brutal gegen die Demonstrierenden vor, internationale Organisationen kritisierten zahlreiche Menschenrechtsverletzungen. Mehr als 22 Menschen starben, 2.000 wurden verletzt.

Kirche kritisiert Gewalt auf beiden Seiten

Diese Menschenrechtsverletzungen prangerte auch die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden an. Es handle sich um „Verletzungen der Würde der Person, eines lebendigen Tempels, der misshandelt wurde“. Gleichzeitig kritisierten sie die teils „heftige Gewalt von Minderheiten“ der Demonstrierenden, die große Schäden an Kulturgütern, Kirchen und Infrastruktur angerichtet hätten.

Als Reaktion auf die Unruhen hatte Chiles konservativer Präsident Sebastián Piñera die für Dezember geplante Weltklimakonferenz in Chile abgesagt.

(sir – isc)

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20. November 2019, 12:35