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Bischof Pesoa (Mitte) verliest die Stellungnahme der bolivianischen Bischofskonferenz Bischof Pesoa (Mitte) verliest die Stellungnahme der bolivianischen Bischofskonferenz 

Bolivien: Jetzt geht’s darum, vorwärts zu schauen

Evo Morales und die Proteste sind Vergangenheit, Dialog und Wiederaufbau die Gegenwart: So lässt sich die Botschaft der bolivianischen Bischofskonferenz von Dienstag (Ortszeit) zusammenfassen.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Wieder ist es der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Bischof Aurelio Pesoa, der das Statement vorliest. Die Botschaft beginnt mit einer Wiederholung des Versöhnungsaufrufes, den die Bischöfe in den vergangenen Tagen bereits mehrmals geäußert haben. Das Besondere an der Stellungnahme der Bischöfe war, dass sie eine der ersten Institutionen Boliviens sind, die von einem Rücktritt Morales sprachen. Nicht klar war nämlich zunächst, ob es ein freiwilliger Rücktritt oder ein Putsch gewesen sei.

Evo Morales ist mittlerweile im Exil in Mexiko. Jene Regierungen in Lateinamerika, die Morales bisher nahe standen – links gerichtete Anführer – sprechen von Putsch, andere von Rücktritt. Das hat auch dazu geführt, dass ein Salesianer-Radiosender von den Anhängern Morales angegriffen und zerstört wurde, nur weil sie von Rücktritt statt Putsch sprachen.

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Gemeinsam die Zukunft gestalten

Bischof Pesoa ruft nun die Bolivianer auf, gemeinsam die Zukunft zu gestalten:

„Jesus Christus lädt uns ein, Frieden mit allen zu suchen. Möge es von nun an keine Aggressionen mehr zwischen den Bürgern geben. Möge Frieden im Land herrschen. Mögen Ideen nicht länger Ursache für gewaltsame Auseinandersetzungen sein. Politische Positionen müssen dazu dienen, ein Land in Fortschritt und Freiheit aufzubauen und nicht dazu, Hass zwischen Geschwistern zu säen.“

Die Zukunft Boliviens liege in den Normen der Verfassung und den Rechten und Pflichten, die die Volksvertreter bei der Ausübung ihrer politischen Verantwortung haben, betont der Generalsekretär der Bischofskonferenz weiter.

„Wir rufen alle dazu auf, ein friedliches Bolivien aufzubauen und unserer historischen Verantwortung gerecht zu werden. Wir fordern die politischen Verantwortlichen auf, einen aus der Verfassung hergeleiteten Ausstieg aus der bisher geschaffenen Situation zu finden. Die Politiker rufen wir auf, in friedlicher Absicht und ohne Gewalt zu handeln.“

Der Aufruf endet mit einem Appell an die Gesellschaft Boliviens:

„Bauen wir ein Bolivien auf, in dem es Respekt, Toleranz, Freiheit, Gerechtigkeit und echten Fortschritt für alle gibt.

Nachdem wir diese leidvollen Tage erlebt haben, laden wir alle ein, hoffnungsvoll in die Zukunft zu schauen und Bolivien durch den Frieden weiter aufzubauen. Gott segne Bolivien und führe uns Tagen des Friedens und der Einheit entgegen.“

(vatican news)

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13. November 2019, 11:04