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AMECEA-Vollversammlung, ein Archivbild AMECEA-Vollversammlung, ein Archivbild 

Afrika: Das Problem des Kindsmissbrauchs als Realität akzeptieren

Kinder und verwundbare Menschen müssen vor Missbrauch geschützt werden. Wie die afrikanische Nachrichtenagentur CISA an diesem Freitag berichtet, hat der Generalsekretär der Vereinigung Ostafrikanischer Bischofskonferenzen (AMECEA), Anthony Makunde, einen entsprechenden Aufruf an Gläubige, Laien wie Kirchenvertreter, abgesetzt.

Dabei hat Makunde nicht nur sexuellen Missbrauch im Blick: „Es gibt mit Blick auf den Kinderschutz viele Herausforderungen… Es gibt das Problem von Kinderarbeit, Belästigung von Kindern, Mobbing, Vernachlässigung von Kindern in unseren Familien, Kindersoldaten…“

Der Priester sprach Mitte November vor Priestern und Bischöfen des Klerus von Malawi, die über Lösungen zur Beendigung von Kindesmissbrauch berieten. In der afrikanischen Kultur gelte eigentlich der Grundsatz, dass das Nachbarskind wie das eigene zu behandeln sei, so der Priester vor den Kirchenvertretern Malawis. „Unglücklicherweise ist das nicht mehr der Fall, weil die Menschen sich nicht mehr um Kinder sorgen, die nicht ihre biologischen sind“, sagte er. Gleichzeitig komme Missbrauch in den Herkunftsfamilien selbst vor.

Mit modernen Entwicklungen Schritt zu halten, dürfe nicht heißen, kulturelle und angestammte Werte zu vernachlässigen, mahnte Makunde. Auch die Kirche habe sich der Vernachlässigung dieser Probleme schuldig gemacht, „aber nun ist es an der Zeit, dass wir gemeinsam arbeiten und das Bewusstsein schärfen, um diese Untaten zu benennen.“

Man müsse akzeptieren, dass es diese Probleme überhaupt gebe, andernfalls werde der Kampf gegen Kindesmissbrauch ein Kampf sein, „der bereits verloren ist“, stimmte ihm der Generalsekretär der Malawischen Bischofskonferenz, Henry Saindi, zu.

(cisa - cs)

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22. November 2019, 15:42