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Roms Pilgerzentrum fragt in Ausstellung nach dem Menschsein

Das süditalienische Matera ist Kulturhauptstadt Europas 2019. Das deutsche Pilgerzentrum in Rom zeigt noch bis 8. November Malereien und Zeichnungen, die in Matera entstanden und sich mit der Herkunft des Menschen aus der Materie, dem Stein, beschäftigen.

Als der Wiener Künstler Florian Köhler die Felsenstadt Matera zum ersten Mal besuchte, faszinierte sie ihn auf Anhieb. So entstand eine Serie von Arbeiten unter dem Titel „Felsgeburt“. „Geburt deswegen, weil die Stadt eine sehr lange Geschichte hat, sie ist seit 9.000 Jahre durchgehend besiedelt und damit eine der ältesten Städte, die durchgehend besiedelt sind“, erklärte der Künstler im Gespräch mit uns. „Diese Originalität, das Ursprüngliche, das wir dort in der Architektur und in der Landschaft finden, und der Mensch, der dort im harten Stein groß wird, ist mein Thema.“

Florian Köhler ist vor fünf Jahren zu Fuß nach Rom gepilgert und hat auch damals seine Eindrücke zu einer Ausstellung verarbeitet, die in Rom zu sehen war. Die Fragen, die ihn als Pilger beschäftigten, sind nun in seinen Arbeiten zu Matera fortgeführt. „Dieses ,Woher kommt der Mensch´ wird, finde ich, in dieser Stadt visuell sehr gut erfahrbar“, erklärt Florian Köhler.

„Der Mensch bearbeitet den Stein, der weich zu bearbeiten ist, der Stein holt sich das wieder zurück“

Ihn fasziniert nicht so sehr das Pittoreske dieser Stadt, die wegen ihres archaischen Erscheinungsbildes im Übrigen als Kulisse für die meisten der in den vergangenen Jahrzehnten gedrehten Jesusfilme diente. Sein Interesse als Künstler gilt der Symbiose des Menschen mit dem Stein. In seinen Gemälden und Zeichnungen findet sich als wiederkehrendes Motiv der Mensch, der sich in Stein verwandelt, und der Stein, der sich in den Menschen verwandelt. „Es ist eine Symbiose. Der Mensch bearbeitet den Stein, der weich zu bearbeiten ist, der Stein holt sich das wieder zurück. Die Orte, die mich dort am meisten berührt haben, sind die verlassenen Ruinen, die zerfallenen Kirchen, die labyrinthartigen Gassen, wo man sich in dieser Stadt bewegen kann.“

Die Ausstellung „Felsgeburt“ mit Arbeiten von Florian Köhler ist noch bis 8. November im deutschen Pilgerzentrum Rom zu sehen. Danach wandert sie nach Wien, wo sie im Italienischen Kulturinstitut zu sehen sein wird.

(vatican news – skr/gs)

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30. Oktober 2019, 11:58