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Pakistan: Urteil zu „blasphemischer Cyberkriminalität“

In Pakistan ist erstmals ein Mann auf Basis des Gesetzes gegen Cyberkriminalität wegen Blasphemie schuldig gesprochen worden.

Ein Gericht in Lahore verurteilte den Angeklagten zu fünf Jahren Gefängnis und Zwangsarbeit, wie das pakistanische Nachrichtenportal Daily Times am Samstag auf seiner Webseite meldete. Grund seien "blasphemische Postings" auf Facebook. Insgesamt gingen dem Bericht zufolge seit Einführung des Gesetzes gegen Cyberkriminalität 2016 mehr als 500 Anzeigen wegen Blasphemie bei den Behörden ein.

Blasphemie gilt im mehrheitlich islamischen Pakistan als schweres Verbrechen, das mit der Todesstrafe geahndet werden kann. In der Praxis werden unter Blasphemie nur verächtliche Äußerungen und Taten gegen den Islam, den Koran und den Propheten Mohammed verstanden. Muslime nutzen laut Menschenrechtsorganisationen den Vorwurf der Blasphemie oft bei Nachbarschaftskonflikten oder um bei Immobiliengeschäften Konkurrenten auszuschalten.

Laut dem US-Außenministerium sitzen in den Gefängnissen Pakistans derzeit etwa 40 Menschen, die wegen Blasphemie zu lebenslanger Haft oder zum Tode verurteilt worden sind.

(kap - pr)

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19. Oktober 2019, 13:25