Eine Frau aus Honduras wartet in Mexiko mit ihrer Tochter auf die Ergebnisse ihres Asylantrags für die USA Eine Frau aus Honduras wartet in Mexiko mit ihrer Tochter auf die Ergebnisse ihres Asylantrags für die USA 

„Was Honduras am meisten exportiert, sind Menschen“

Die Bischöfe von Honduras haben den Missionsmonat Oktober zum Anlass genommen, die politische Situation in ihrem Land zu kritisieren. „Evangelisieren bedeutet nicht nur, die Freude des Evangeliums freudig zu verkünden (…), sondern als logische Konsequenz alles zu verurteilen, was das Leben leugnet und die persönliche und gemeinschaftliche Entwicklung hemmt.“

Als einen großen hemmenden Faktor sieht die Bischofskonferenz den Drogenhandel, der „die Institutionen unseres Landes durchdrungen hat“. Schuld daran seien auch die Politiker, die nichts gegen die organisierte Kriminalität unternehmen oder gar in sie verstrickt seien.

Die Bischöfe sprechen auch davon, dass der Staat „die Grundbedürfnisse der Menschen nicht erfüllt“, diese ignoriere und über den Kopf der Menschen hinweg und nicht auf ihr Wohl bedacht zu handeln. Ignoriert habe die Regierung auch zahlreiche Einlassungen von Institutionen des Landes in Zusammenhang mit der bevorstehenden Änderung der Strafgesetze. Deshalb spricht sich die Bischofskonferenz gegen deren Verabschiedung aus.

Honduras „Exportschlager“: verzweifelte Menschen

Betrübt zeigen sich die Kirchenvertreter auch über die Tatsache, dass zahlreiche Landsleute in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft das Land verlassen. „Was Honduras am meisten exportiert, sind Menschen mit der Hoffnung auf ein besseres Leben und mehr Sicherheit,“ so die Bischöfe, die auch darauf hinweisen, dass diese Hoffnung oft enttäuscht wird. Sie sprechen von „87.337 abgeschobenen Landsleuten“ seit Jahresbeginn.

(pm – tg)

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15. Oktober 2019, 11:44