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Bangladesch will Rohingya umsiedeln

Die Behörden von Bangladesch wollen im November mit der Umsiedlung von Rohingya-Flüchtlingen auf eine hochwassergefährdete Insel im Golf von Bengalen beginnen.

Durch die Umsiedlung von 100.000 Angehörigen der islamischen Minderheit auf die Insel Thengar Char solle der Überfüllung der Flüchtlingslager im Bezirk Cox's Bazar auf dem Festland entgegengewirkt werden, berichtete das Nachrichtenportal The Independent am Montag.

Mehrere Tausend Rohingya hätten laut Behördenangaben ihrer Umsiedlung bereits zugestimmt. Von dem Nachrichtenportal veröffentlichte Fotos zeigen einige der auf Thengar Char erbauten 1.440 Baracken zur Unterbringung der Geflüchteten.

Insel wird jedes Jahr überflutet

Die 60 Kilometer vom Festland entfernte und 40 Quadratkilometer große Insel wird regelmäßig während des jährlichen Monsuns zwischen Juni und September überflutet. Es gibt laut Berichten weder Dämme noch befestigte Straßen auf der Insel.

Menschenrechtsgruppen und die Vereinten Nationen haben Bangladesch in der Vergangenheit mehrfach vor der geplanten Umsiedlung auf die dafür ungeeignete Insel gewarnt. Thengar Char sei erst 1999 durch den Schlick des in den Golf von Bengalen mündenden Flusses Megnha entstanden und daher instabil sowie wegen ihrer Lage anfällig für Verwüstungen durch Wirbelstürme.

Mehr als eine Million Flüchtlinge und Vertriebene

Myanmar hatte im August 2017 gewaltsam mehr als 700.000 Rohingya nach Bangladesch vertrieben, wo sie seitdem in provisorischen Lagern im Bezirk Cox's Bazar unter schwierigsten Bedingungen leben. Zusammen mit Rohingya aus früheren Vertreibungen leben 1,1 Millionen Geflüchtete in den Lagern in Cox's Bazar.

(kna – sk)
 

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21. Oktober 2019, 11:42