Synodenväter in der Kirche der Domitilla-Katakomben in Rom Synodenväter in der Kirche der Domitilla-Katakomben in Rom 

Amazonien-Bischöfe schließen neuen Katakombenkpakt

Mehr als 40 Bischöfe aus Amazonien haben an diesem Sonntagmorgen in Rom einen neuen Katakombenpakt für Ökologie sowie eine arme und inklusive Kirche geschlossen. In den Domitilla-Katakomben feierten sie frühmorgens eine Eucharistiefeier und unterzeichneten eine gemeinsame Verpflichtung in 15 Punkten.

Gudrun Sailer – Vatikanstadt

Angesichts der extremen Bedrohung der Erderwärmung und der Erschöpfung natürlicher Ressourcen gelobten die Bischöfe, auf eine ganzheitliche Ökologie zu drängen, einen nüchternen Lebensstil zu pflegen und den Bund Gottes mit seiner gesamten Schöpfung zu erneuern. Teil des Paktes ist darüber hinaus eine erneuerte Option für die Armen, vor allem für die Urbevölkerung Amazoniens, sowie das Verurteilen jeder Form von Gewalt gegen sie. Die Bischöfe verpflichteten sich auch, in der Kirche „einen synodalen Lebensstil“ einzuführen, sodass Vertreter der Indigenen, Missionarinnen und Missionare, Laien beiderlei Geschlechts Stimme und Wahlrecht in allen Ebenen der Gemeindeleitung haben. Die zahlreichen in der Kirche engagierten Frauen sollten in den Diensten, die sie bereits ausüben, anerkannt werden, und ein „geeignetes Amt weiblicher Gemeindeführung“ gefunden werden.

Heuptzelebrant beim Gottesdienst in der Katakombenkirche war der brasilianische Kardinal Claudio Hummes, Generalrelator der seit zwei Wochen tagenden Amazonien-Synode. In der Apsis saßen dichtgedrängt 35 konzelebrierende Bischöfe, darunter Erwin Kräutler und Johannes Bahlmann, in den Bänken rund zehn weitere Bischöfe sowie Synodenteilnehmer und andere Gäste. Insgesamt feierten rund 200 Gläubige den Gottesdienst mit, der in freudiger Atmosphäre stattfand.

Die Aktion schließt sich an den sogenannten Katakombenpakt von 1965 an. Dabei verpflichteten sich zum Ende des II. Vatikanischen Konzils rund 40 daran teilnehmende Bischöfe bei einem Gottesdienst in den Domitilla-Katakomben auf eine Kirche der Armen. Eine zentrale Figur unter ihnen war Dom Helder Camara, Erzbischof von Recife. Eine Stola des 1999 verstorbenen brasilianischen Bischofs spielte auch beim Gottesdienst von diesem Sonntag eine Rolle. Kardinal Hummes legte das liturgische Gewandstück zum Ende des Gottesdienstes symbolisch dem austro-brasilianischen Bischof Kräutler an. Die Amazonien-Synode, in deren Rahmen der neue Katakombenpakt steht, sei ein Produkt des Konzils, sagte Hummes in seiner Predigt. Jede Reform der Kirche inspiriere sich an der Urkirche. Der Boden der Katakombe sei „heilige Erde“, weil die Angehörigen der frühchristlichen Gemeinde Roms hier bestattet seien.

Unter den Konzelebranten waren unter anderem die brasilianischen Bischöfe Roque Paloschi und Wilmar Santin, ihr peruanischer Mitbruder Gilberto Alfredo Vizcarra Mori SJ sowie der kolumbianische Indigenenbischof Medardo de Jesús Henao Del Río. Die beiden deutschen Priester Pirmin Spiegel von Misereor sowie Michael Heinz von Adveniat sowie die deutsche Ordensfrau Birgit Weiler, alle drei Gäste der Synode, nahmen ebenfalls an dem Gottesdienst zum neuen Katakombenpakt teil. Aus der Kurie war der Präsident des Päpstlichen Rates für die Neuevangelisierung, Erzbischof Rino Fisichella, vertreten, der allerdings nicht konzelebrierte.

(vatican news)

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20. Oktober 2019, 11:10