Eine kritische Stimme weniger: Die nationale Tageszeitung „El Nuevo Diario“ kann nach politischen Repressionsmaßnahmen nicht mehr weitermachen Eine kritische Stimme weniger: Die nationale Tageszeitung „El Nuevo Diario“ kann nach politischen Repressionsmaßnahmen nicht mehr weitermachen 

Nicaragua: Kirche beklagt Kriminalisierung von Protesten

Eine Kommission der Kirche Nicaraguas hat das Vorgehen der Regierung gegen friedliche Demonstranten als „Strategie der Macht um jeden Preis“ bezeichnet. In dem Schreiben vom Freitag, das der Agentur Fides vorliegt, heißt es weiter, dass sich die „Belagerung“ nicht nur gegen einzelne Bürger richte, sondern auch gegen die katholische Kirche und die Medien. Am selben Tag kündigte die große nationale Tageszeitung „El Nuevo Diario“ ihr Ende an.

„In Nicaragua ist die Kriminalisierung des Volksprotestes zur größten Bedrohung für Frieden und Freiheit geworden“, heißt es in einer Mitteilung der Kommission für Frieden und Gerechtigkeit der Erzdiözese Managua, der unter anderem der Erzbischof, Kardinal Leopoldo José Brenes, angehört.

Zeitung muss schließen – „Ersticken des Journalismus“

Am Freitag sorgte in Nicaragua die Titelseite der „El Nuevo Diario“ für Aufsehen: Nach fast 40 Jahren kündigte die Zeitung ihre sofortige Schließung an. Grund dafür seien „wirtschaftliche, technische und logistische Umstände“.

In den letzten 14 Monaten erlitt die Zeitung ein Zollembargo, das von der Regierung als politische Vergeltung verhängt wurde aufgrund der breiten Berichterstattung über die gesellschaftspolitische Krise im Land und die Protestaktionen. Ohne Tinte oder Papier für den Druck musste die Zeitung ihre Auflage reduzieren und Wochenendausgaben streichen, bis die Redaktionsgruppe ND-Media das Handtuch warf und auf das „Ersticken des Journalismus und den Mangel an Pressefreiheit im Land“ hinwies.

(fides – tg)

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28. September 2019, 11:22