Eine Frau spricht mit den Polizisten, die die Kirche in Masaya umstellen Eine Frau spricht mit den Polizisten, die die Kirche in Masaya umstellen 

Nicaragua: Kein Ende der Repression in Sicht

In Nicaragua kommt es immer wieder zu Verletzungen der Grundrechte, Repression und Unsicherheit nehmen weiter zu. Das beklagen auch die Vertreter der katholischen Glaubensgemeinschaft und der Zivilgesellschaft. Jeden Tag verschlechtere sich die Lage. Mittlerweile werden auch Kirchen von Polizisten umstellt, wie Pfarrer Edwin Román aus San Miguel Arcángel in Masaya berichtet.

Der Gemeindepfarrer wird seit Monaten von der Polizei verfolgt und von verschiedenen Gruppen bedroht. Im Rahmen des Gottesdienstes am vergangenen Mittwoch soll er die Freilassung von 126 politischen Gefangenen gefordert haben. Dies berichtet die Bürgerallianz für Gerechtigkeit und Demokratie. Noch während der Messe umstellten Einheiten der Bereitschaftspolizei die Kirche. Nur wenige Tage zuvor hatten sie bei der Amtseinführung von Bischof René Sándigo in León noch für die Sicherheit der Gläubigen gesorgt.

Die Einschüchterungen gehen weiter...

Angesichts dieser Einschüchterungsversuche fordern die Menschen in Nicaragua gemeinsam mit der Kirche eine Lösung der Krise auf diplomatischem Weg. Die Organisation Amerikanischer Staaten (OSA) setzt unterdessen den Dialog mit der Regierung fort, bei dem die Entsendung einer Delegation nach Nicaragua und die Möglichkeit vorgezogener Wahlen erörtert wird.

Seit Beginn der Demonstrationen gegen die Regierung im April 2018 sind verschiedene Mitglieder der katholischen Kirche angegriffen oder bedroht worden, nachdem sie Kritik an den Behörden geübt hatten. Obwohl die katholische Kirche den ersten Versuch des Nationalen Dialogs geleitet hatte, bezeichnet Präsident Ortega Bischöfe und Priester als „Putschisten“, weil sie sich offen für den Schutz der Schwächsten engagieren.

(fides – vm)

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30. August 2019, 11:00