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Gesundheitspersonal zieht sich in Ebola-Zentren Schutzkleidung an Gesundheitspersonal zieht sich in Ebola-Zentren Schutzkleidung an 

DR Kongo: Gewalt und Missbrauch behindern Kampf gegen Ebola

Gut ein Jahr nach dem Ausbruch der Ebola-Epidemie in der Demokratischen Republik Kongo ist die Krankheit immer noch nicht unter Kontrolle: Über 2.000 Menschen sind bereits an der tödlichen Krankheit gestorben. Zuletzt waren es im Durchschnitt 77 neue Fälle pro Woche. Vor allem eines hindert Helfer am Kampf gegen die Krankheit: die andauernde Gewalt und das Misstrauen der Menschen.

Über 3.000 Menschen haben sich laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Kongo bereits mit Ebola angesteckt, darunter vor allem viele Kinder. Dabei liegt die Dunkelziffer an Infizierten weitaus höher. Vor allem der Osten des Landes ist von der Krankheit betroffen. Aber auch die Nachbarländer bleiben nicht ganz von der Krankheit verschont. In Uganda sind bereits vier Menschen an Ebola gestorben, darunter ein neunjähriges Mädchen. An Grenzübergängen verhindert Wachpersonal, dass die Krankheit in die umliegenden Länder eingeschleppt wird.

Im Kongo handelt es sich um den ersten Ebola-Ausbruch überhaupt in einem Konfliktgebiet. Angriffe verschiedener Milizen zwingen Menschen zur Flucht. Infizierte Personen können so nur schwer gefunden und behandelt werden. Dadurch breitet sich die Krankheit immer weiter aus. Zudem leiden viele Menschen an Hunger und Armut: Laut WHO ist von jedem sechsten Kongolesen die Versorgung mit Lebensmitteln nicht gesichert.

Zielscheibe militärischer Angriffe

Hinzu kommt, dass Krankenhäuser und Gesundheitspersonal immer wieder Ziele von militärischen Angriffen werden. Dadurch steigt das Misstrauen der Menschen in die Helfer. Doch dabei sind Hygiene und Aufklärung das Wichtigste, um den Menschen zu helfen. Einfaches Händewaschen könne hier laut WHO schon helfen. Auch mit den örtlichen Institutionen arbeiten Helfer zusammen, um für Aufklärung und Prävention zu sorgen. Denn nicht nur mit Ebola haben die Menschen im Kongo zu kämpfen: Auch Cholera, Masern und Malaria machen sich unter der Bevölkerung breit. Im Juli hatte die WHO dann den internationalen Gesundheitsnotstand in dem Land ausgerufen.

Noch gibt es nach Angaben der WHO keine bewährten Behandlungsmöglichkeiten. Je früher die Krankheit entdeckt wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie durch die Behandlung einzelner Symptome bekämpft werden kann. Auch einen wirksamen Impfstoff gegen die Krankheit gibt es mittlerweile – und die Impfkampagnen in der Demokratischen Republik laufen auf Hochtouren. Über 20.000 Menschen habe die WHO im vergangenen Jahr bereits gegen die Krankheit geimpft. Auch in Zukunft wolle die WHO entschlossen gegen die Krankheit kämpfen. Dabei birgt die Krankheit auch für das Gesundheitspersonal Risiken: Von den über 3.000 infizierten sind auch über 150 Mitarbeiter von Gesundheitsdiensten.

Erster Ausbruch 1976

Erstmals wurde Ebola 1976 im Norden Kongos entdeckt. Die Krankheit wird hauptsächlich über Körperflüssigkeiten übertragen. Erkrankte leiden dann an Fieber, Muskelschmerzen, Müdigkeit, Erbrechen und Durchfall sowie an inneren Blutungen und schließlich Organversagen. Je nach Viren-Stamm endet Ebola in 25 Prozent bis 90 Prozent der Fälle tödlich. Der aktuelle Ausbruch im Kongo ist der zweitgrößte der Geschichte. Nur der Ausbruch in Guinea, Sierra Leone und Liberia in den Jahren 2014 bis 2016 war noch verheerender: Über 11.000 Menschen starben damals an der Krankheit.

 (who / dw / pm – vm)

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31. August 2019, 11:22