Ein Tempel in Siem Reap Ein Tempel in Siem Reap 

Missionar in Kambodscha: „Eine junge, dynamische und lebendige Kirche"

Der wirtschaftliche Fortschritt der letzten Jahre hat nicht nur Orte und Landschaften, sondern auch den Alltag der Bevölkerung Kambodschas stark verändert, sie in die Moderne geführt. Die kleine Kirche von Kambodscha aber sei „noch immer sehr jung, dynamisch, lebendig", sagt Pater Franco Legnani. Der Priester des Päpstlichen Instituts für die auswärtigen Missionen (PIME) ist vor einigen Monaten in das südostasiatische Land zurückgekehrt.

Trotz der großen Beteiligung der Gläubigen am Leben der Kirche gebe es noch viele Herausforderungen. „Dazu gehört der Aufbau der Einheit zwischen den kambodschanischen Katholiken (Khmer) und denen vietnamesischer Herkunft, die immer noch mit Argwohn betrachtet werden“, so Legnani. Es sei ein schwieriger Weg, denn von den gut 25.000 Christen im Land gehören zwei Drittel zur letzteren Gruppe. „Wir versuchen, das Problem zu lösen, indem wir beiden Gemeinschaften die gleiche Aufmerksamkeit schenken.“ Es gibt beispielsweise eine Wohltätigkeitsorganisation, die für alle gleichermaßen da ist, die in materieller oder existenzieller Armut leben.

Auf Mission in Kambodscha

Der aus dem italienischen Saronno stammende 61-Jährige war bereits von 1994 bis 2014 auf Mission in Kamboscha, bevor er zum Rektor des PIME-Generalats in Rom berufen wurde. Anfang Januar kehrte er nach Kambodscha zurück, ist seit März in Siem Reap, der Hauptstadt der gleichnamigen nordwestlichen Provinz, tätig.

Die Ankunft des Missionars brachte mehrere Veränderungen im lokalen Ordensleben mit sich. „Dank eines weiteren Priesters können die Gläubigen von Ta Om nun an einer Sonntagsmesse teilnehmen. Früher wurde der Gottesdienst erst am Dienstag gefeiert", sagt Pater Legnani. Ta Om liegt etwa 70 Kilometer von Siem Reap entfernt und ist ein wichtiger Ort für die katholische Präsenz im Land: Es ist die Heimat der ältesten Kirche Kambodschas. 1938 lebten dort über 700 Christen, 1994 kein einziger mehr: Einige waren geflüchtet, andere hatten im Bürgerkrieg oder unter dem Regime der Roten Khmer ihr Leben verloren. „Heute ist die Gemeinschaft dieser alten Kirche durch neue Menschen wiedergeboren worden“, so der Pater.

Hilfsprojekte für die Bevölkerung

Zusammen mit Patern und Gläubigen vor Ort treibt der PIME-Missionar mehrere Projekte voran, um der kambodschanischen Bevölkerung zu helfen. So gibt es zum Beispiel ein Wohnheim für junge Menschen und Studenten oder ein Familienzentrum. Dort werden an verschiedenen Tagen Treffen oder Seminare organisiert, die sich mit verschiedenen Themen beschäftigen: Beziehung zwischen Mann und Frau, Versöhnung, Beziehung zwischen Eltern und Kind.

(asianews – vm)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

06. August 2019, 13:54