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Der künftige Präsident von Guatemala, Alejandro Giammattei Der künftige Präsident von Guatemala, Alejandro Giammattei  

Migranten: Guatemala schwenkt auf Anti-Trump-Kurs

Der zukünftige Präsident Alejandro Giammattei erklärt, Guatemala werde nicht in der Lage sein, seinen Teil des Flüchtlingsabkommens mit den USA aufrechtzuerhalten. Sein Land könne sich nicht einmal um seine eigene Bevölkerung kümmern, geschweige denn um die aus anderen Ländern.

Erst im Juli hatte sein Vorgänger Jimmy Morales mit den USA ein Abkommen unterzeichnet. Es sieht vor, dass Flüchtlinge, die durch Guatemala reisen, in diesem Land und nicht in den USA Asyl beantragen müssen. Demnach gälte Guatemala als „sicherer Drittstaat“ für Asylbewerber. US-Präsident Donald Trump hatte dieses Abkommen durchgesetzt, indem er Guatemala mit Wirtschaftssanktionen drohte. Die US-Regierung hofft, durch das Abkommen die Zahl der Flüchtlinge an seiner Südgrenze zu senken.

Giammattei, der am Sonntag zum neuen Präsidenten gewählt wurde,will das Abkommen wieder rückgängig machen. „Um ein sicheres Land zu sein, muss man von einer internationalen Organisation als solches anerkannt werden. Ich glaube nicht, dass Guatemala die Anforderungen erfüllt, diese Definition passt nicht zu uns.“ Weiter erklärte der Rechtskonservative: „Wir haben nicht einmal die Kapazität für unser eigenes Volk, geschweige denn für andere Menschen.“

Viele Migranten aus Guatemala selbst

Guatemalteken bilden eine der größten Gruppen, die aufgrund von Armut, Arbeitslosigkeit und Kriminalität aus Mittelamerika in Richtung US-Grenze aufbrechen. Beobachter sagen, es sei schwer zu erkennen, wie das Land Migranten aus anderen Nationen einen sicheren Hafen bieten könnte. Giammattei wird erst am 14. Januar nächsten Jahres das Amt als Präsident von Guatemala übernehmen. Er bittet seinen Vorgänger Jimmy Morales aber, Mitglieder seines Übergangsteams mit in die Verhandlungen mit Washington zu nehmen. Denn Einzelheiten des Abkommens mit den USA sind noch offen.

Weiter äußerte Giammattei: „Es ist an der Zeit, dass wir eine Regierung haben, die sich um das Volk kümmert.“ Es seien die Migranten, die das Land unterstützten, indem sie Geld an Verwandte nach Guatemala schickten. „Ich glaube nicht, dass physische Mauern oder Mauern von Waffen die Migration stoppen können. Ich denke, was die Migration stoppen kann, sind Mauern der Möglichkeiten“, so der künftige Präsident.

(ap - vm)

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14. August 2019, 10:55