Bischof Laurent Birfuoré Dabiré Bischof Laurent Birfuoré Dabiré 

Burkina Faso: Aufruf zur nationalen Einheit

Dschihadistische Gruppen sorgen in der Region für Instabilität, nehmen immer wieder Christen ins Visier. Laurent Birfuoré Dabiré, Bischof von Dori, verurteilt die Massaker und ruft zur nationalen Einheit auf.

Am Montag starben bei einem dschihadistischen Angriff 24 Soldaten, weitere sieben wurden verwundet. Fünf gelten noch immer als vermisst. Der Überfall auf die Armee ereignete sich in den frühen Morgenstunden in Koutougou, im Norden des Landes. „Das Volk von Burkina Faso ist im langjährigen Kampf gegen den Terrorismus immer standhaft geblieben", sagte Präsident Kaboré.

Laut Bischof Dabiré verfolgen die dschihadistischen Gruppen eine präzise Strategie, um immer größere Teile des Landes unter ihre Kontrolle zu bringen oder zu destabilisieren. „Sie haben sich in unserem Land niedergelassen und greifen die Armee, die zivilen Strukturen und die Bevölkerung an. Und sie scheinen es vor allem auf die Christen abgesehen zu haben“, sagt Dabiré. Er glaubt, dass die Gruppen einen interreligiösen Konflikt heraufbeschwören wollen. „Wenn die Welt weiterhin nichts tut, wird das Ergebnis die Beseitigung der christlichen Präsenz sein", warnt er.

Pastorale Aktivitäten reduzieren

„Die Unsicherheit wächst weiter und hat uns gezwungen, unsere Pastoralaktivitäten zu reduzieren. Es ist jetzt zu gefährlich, in bestimmte Gebiete zu gehen. Ich war gezwungen, zwei Pfarreien zu schließen", führt Bischof Dabiré weiter aus. Die Katholiken machen ein Fünftel der 16,5 Millionen Einwohner Burkina Fasos aus. Die Regierung des Landes hat erst am 12. Juli ein Abkommen mit dem Vatikan unterzeichnet, das den Rechtsstatus der Kirche garantiert. Es verpflichtet den Staat, „gemeinsam für das moralische, geistliche und materielle Wohlergehen des Menschen und die Förderung des Gemeinwohls zu arbeiten“.

Nach der Vertreibung von Präsident Blaise Compaore im Oktober 2014 nahmen dschihadistische Gruppen bevorzugt christliche Gotteshäuser ins Visier, vor allem im muslimischen Norden des Landes. Schon im Juni kritisierten die Bischöfe von Burkina Faso und Niger, dass ihre Länder „seit Jahren dem Terrorismus ausgeliefert sind“.

(fides – vm)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

21. August 2019, 12:30