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Brasilien: Bischöfe in Sorge wegen Mord an Indigenenführer

Der jüngste Mord an einem Indigenenführer vermutlich durch Goldschürfer versetzt die brasilianischen Bischöfe in tiefe Sorge. Brasilien müsse „Wege finden, um die potenziell tödlichen Prozesse der Zerstörung und Ausbeutung zu überwinden, die die grundlegenden Menschenrechte der Bevölkerung verletzen“, schreibt die Bischofskonferenz in einer Stellungnahme.

Die Leiche von Emira Wajãpi, dem Oberhaupt des Wajãpi-Volkes, wurde am 24. Juli in Amapá aufgefunden. Zuvor waren Berichten zufolge etwa 50 Gold- und Edelsteingräber in das indigene Gebiet eingedrungen, das bereits seit langem die Begehrlichkeiten illegaler Schürfer und der Industrie weckt. In ihrer Stellungnahme erneuern die Bischöfe ihr Nein zu einer „ungezügelten Ausbeutung“ und kündigten an, ihren Einsatz zum Schutz des Lebens in allen seinen Formen, „einschließlich der Achtung der Schöpfung aus der Sicht einer ganzheitlichen Ökologie", noch zu verstärken.

Regierung soll ihre Indigenenpolitik überdenken

Der Mord an dem Indigenenführer löste auch internationale Reaktionen aus. Michelle Bachelet, die Hochkommissarin für Menschenrechte der Vereinten Nationen, bezeichnet den Mord als ein „beunruhigendes Symptom des wachsenden Problems von Invasionen auf indigenem Land - vor allem im Urwald - durch Goldschürfer, Holzfäller und Kleinbauern in Brasilien."

Bachelet forderte die brasilianische Regierung dazu auf, „ihren politischen Kurs gegenüber indigenen Völkern und ihren Gebieten zu überdenken“. Wajãpis Tod dürfe keinesfalls eine weitere Welle der Gewalt einläuten, „die indigene Völker aus ihrem Stammesland vertreiben und die weitere Zerstörung des Regenwalds ermöglichen soll".

(sir/dw – gs)

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01. August 2019, 11:18