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Venezolanische Flüchtlinge in Peru an der Grenze zu Chile Venezolanische Flüchtlinge in Peru an der Grenze zu Chile 

Venezuela-Flüchtlinge in Peru hoffen auf Weiterreise nach Chile

An der Grenze zwischen Chile und Peru wird die Lage für venezolanische Flüchtlinge immer schwieriger. Die katholische Kirche steht ihnen bei: Sie appelliert an die Politik und schickt einen Beobachter an die chilenisch-peruanische Grenze. Pater Lauro Bocchi soll den Menschen in vielerlei Hinsicht helfen.

Die Flüchtlinge aus Venezuela hofften, nach Chile und insbesondere in die Hauptstadt Santiago zu kommen und warten seit Wochen auf eine Einreise. Es sei eine fundamentale Aufgabe der Kirche, sie zu begleiten und ihr Schicksal im Blick zu behalten, so Bocchi, denn in ihrer Heimat Venezuela sähen sie keine Perspektive mehr für sich und ihre Kinder. Allerding brauchen Menschen aus Venezuela seit dem 22. Juni für die Einreise nach Chile ein neues Visum, das die meisten nicht vorweisen können.

„Seit Ende Juni wächst die Not. Heute haben wir mehr als 1.000 Menschen vor dem Grenzübergang“, sagt Bocchi. Die Stimmung unter den Flüchtlingen, die in Zelten leben müssen, sei verzweifelt. „Jeden Tag scheint es, als gäbe es neue, andere Vorschriften. Das belastet die Stimmung der Menschen“, sagte Bocchi dem Portal „Aciprensa“.

Engagement der peruanischen Kirche

„Wir wollen, dass ihre Würde respektiert wird und sie eine Möglichkeit bekommen, zu überleben und ihr Vorhaben über kurz oder lang zu realisieren.“ Bocchi hebt auch das Engagement der peruanischen Kirche hervor: zwei Kirchen der Diözese Tacna hätten für die Flüchtlinge ihre Türen geöffnet. Bereits in den ersten Tagen nach Bekanntwerden der neuen Visa-Bestimmungen hatte die Kirche eine Solidaritätsaktion für venezolanische Flüchtlinge an der Grenze gestartet. Die Diözese Arica beschaffte Sach- und Geldspenden. In einer Schule wurden Windeln, Saft, Milchpulver und Kleidung gesammelt.

Unzureichende Hilfsmaßnahmen

Die Diözese kritisierte die unzureichenden Hilfsmaßnahmen der chilenischen Regierung des konservativen Präsidenten Sebastian Pinera. Die Kälte habe bereits für zahlreiche Erkrankungen unter den Flüchtlingen gesorgt. Der venezolanische Oppositionspolitiker Juan Guaido schickte den von ihm ernannten Gegen-Botschafter an die Grenze, um sich dort über die Lage zu informieren. Mehr als zwei Millionen Menschen, nach anderen Angaben sogar bis zu vier Millionen, haben Venezuela in den vergangenen zwei Jahren verlassen.

(kna – vm)

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29. Juli 2019, 12:49