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Der sexuelle Missbrauch von Kindern  in der Kirche hat Entsetzen ausgelöst Der sexuelle Missbrauch von Kindern in der Kirche hat Entsetzen ausgelöst 

Polen will Kindesmissbrauch aufarbeiten

Polens nationalkonservative Regierung will sexuellen Kindesmissbrauch im Land durch eine staatliche Kommission aufarbeiten lassen. Das Parlament, der Regierungschef, der Staatspräsident und die nationale Kinderrechtsbeauftragte sollen die sieben Mitglieder der Kommission bestimmen.

Das kündigte Michal Dworczyk, Chef der Kanzlei von Ministerpräsident Morawiecki, an diesem Dienstag laut polnischen Medienberichten an. Das Parlament solle demnach nur drei der Kommissionsmitglieder mit Drei-Fünftel-Mehrheit wählen. Die Kommission werde folglich unabhängig von der Regierung sein, so Dworczyk. Keine Partei verfügt im Parlament über eine Drei-Viertel-Mehrheit. Noch im Juli wolle der Ministerrat seinen Gesetzentwurf ins Parlament einbringen.

Als Reaktion auf den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche hatte Ministerpräsident Morawiecki bereits im Mai nach anfänglichem Widerstand eine Untersuchungskommission angekündigt. Sie soll sich nicht nur mit den Missbrauchsfällen in der Kirche, sondern auch in anderen Glaubensgemeinschaften sowie im Bildungs-, Kultur-, Freizeit- und Sportsektor befassen.

„Nur sag es niemandem"

Der Dokumentarfilm „Nur sag es niemandem" über sexuellen Missbrauch durch katholische Priester und die Vertuschung durch die Kirche hatte in Polen landesweit Entsetzen ausgelöst. Der Film wurde Anfang Mai im Internet veröffentlicht. Polens Bischöfe räumten darauf in einer in den Gottesdiensten verlesenen Botschaft Versäumnisse beim Kinderschutz ein.

(kap/kna – vm)

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10. Juli 2019, 10:24