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Präsident Rodrigo Duterte bei seiner Rede an die Nation Präsident Rodrigo Duterte bei seiner Rede an die Nation 

Philippinen: Anklage gegen vier Bischöfe und drei Priester „unglaublich“

Die Polizei hat mehr als 40 Personen angeklagt, die sich aktiv gegen den Missbrauch der Macht durch Präsident Duterte stellen. Darunter sind auch der Vizepräsident des Landes sowie vier Bischöfe und drei Priester. Für Erzbischof Romulo Valles von Davao, den Vorsitzenden der Bischofskonferenz der Philippinen, sind die Anschuldigungen „unglaublich“.

Für ihn stehen „Aufrichtigkeit, Anstand, Respekt und Liebe zu unserem Land und unserem Volk“ der beschuldigten Geistlichen außer Zweifel. Vor einigen Tagen erhob eine Kriminalermittlungsgruppe Anklage gegen mehr als 40 Menschen, hauptsächlich Oppositionelle, unter anderem wegen Aufwiegelung, Verleumdung und Behinderung der Justiz.

Für Valles sind die Anschuldigungen „ein verzweifelter Versuch, den Widerstand zu unterdrücken und vom Übergang zum Totalitarismus abzulenken.“ Er sieht die Anklage als Weckruf für alle Unentschlossenen an.

Demonstrationen gegen Präsident Duterte

Unterdessen sind an diesem 22. Juli Demonstranten auf die Straßen von Manila gegangen, um weitverbreitete Rechtsverletzungen und das Eindringen Chinas auf philippinisches Hoheitsgebiet zu verurteilen. Die Empörung entzündete sich an einem Vorfall vor wenigen Wochen, bei dem ein chinesisches Schiff ein philippinisches Fischerboot absichtlich zum Kentern gebracht haben soll. Auch Priester, Nonnen und Seminaristen schlossen sich den aktuellen Demonstrationen an. Während Duterte seine jährliche Rede an die Nation hielt, forderten sie seine Amtsenthebung.

In der fast zweistündigen Rede sprach der Präsident verschiedene Themen an, darunter der Drogen-Krieg seiner Regierung, Korruption und die Wiedereinführung der Todesstrafe. Duterte bekräftigte dabei die Gebietsansprüche der Philippinen im Südchinesischen Meer, auch wenn er zugab, China zu erlauben, Ressourcen in der ausschließlichen Wirtschaftszone des Landes „zu nutzen“.

„Nationale Krise“

Geistliche verschiedener Konfessionen sprechen von einer nationalen Krise durch den Rückgang der Demokratie. „Eine Vision von einem Land, in dem Frieden und Gerechtigkeit herrschen, Souveränität geschätzt wird und die Menschenrechte geachtet werden, ist in Vergessenheit geraten", sagte das Ökumenische Bischofsforum nach Angaben der Nachrichtenagentur Ucanews.

(asianews/ucanews – vm)

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23. Juli 2019, 15:43