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Japan: Bischöfe bitten um Entschuldigung

Die japanischen Bischöfe haben in einem Brief Betroffene der Hansen-Krankheit sowie deren Familien um Entschuldigung gebeten. Sie hätten in der Vergangenheit „die Isolierung und Beseitigung von Patienten“ nicht in genügender Weise abgelehnt, so die Bischöfe.

Erst 1996 wurde das Leprapräventionsgesetz in Japan abgeschafft und der Staat für Schäden der Patienten verantwortlich erklärt; 2001 wurde diesen eine Entschädigung gewährt. Als der Studienrat zur Hansen-Krankheit in seinem Abschlussbericht 2005 die tatsächlichen Bedingungen und Ursachen des Schadens sowie Maßnahmen zu deren künftiger Verhinderung zusammenfasste, baten die Bischöfen die Betroffenen und ihre Familien nicht um Vergebung, heißt es in dem Entschuldigungsschreiben der Bischöfe. „Heute bringen wir unser Bedauern darüber zum Ausdruck, dass es so lange gedauert hat, diese Entschuldigung zu erbitten“, schreiben die Bischöfe.

Eigentlich eine leicht zu heilende Krankheit

1943 wurde das Medikament Promin entwickelt, das die Hansen-Krankheit zu einer leicht heilbaren Krankheit machte. 1956 wurde in der Erklärung von Rom zum Patientenschutz und Wiedereingliederung ein Ende diskriminierender Gesetze wie des Leprapräventionsgesetzes gefordert. Dennoch änderte sich die entsprechende Politik Japans erst 2001; Patienten wurden ein Leben lang isoliert, erinnern die Bischöfe an die Zustände in dem Land.

Ihrerseits hätten sie das Recht der Patienten auf Entschädigung und Wiederherstellung nicht angemessen verteidigt, bekennen die Kirchenvertreter. Auch hätten sie nicht erkannt, dass ihr „Versagen das Leiden noch vergrößerte“, so die Note der Bischofskonferenz. Sie seien nicht zu denen gestanden, „deren Rechte geschützt werden mussten“. „Worte reichen nicht aus, um die tiefe Reue auszudrücken, die wir darüber empfinden, das Leid dieser Patienten und ihrer Familien noch verstärkt zu haben“, schreiben sie.

Sie versprechen, „diese Sünde nicht noch einmal zu wiederholen, sondern in der Nachfolge des Herrn Jesus Christus alle Menschen wertzuschätzen und die Menschenrechte nie wieder zu missachten“.

(vatican news – mg)

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18. Juli 2019, 14:07