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Indien: Kirche verurteilt Todesstrafe für Missbrauchstäter

Führende Vertreter der katholischen Kirche haben die Entscheidung der indischen Regierung abgelehnt, die Todesstrafe für Kindesmissbrauchsfälle zu ermöglichen. Wie Ucanews an diesem Montag meldet, hat das Kabinett von Premier Modi am vergangenen Mittwoch Erweiterungen der Strafordnung im Kinderschutzgesetz bestätigt.

Als „historische Entscheidung“ zur Garantie von „Sicherheit und Würde“ der Kinder stufte das Kabinett Änderungen am Gesetz zum Schutz der Kinder vor sexuellen Übergriffen ein. Bereits vor einem Jahr hat die Regierung die Todesstrafe für den Missbrauch an unter-12-jährigen Mädchen eingeführt. Außerdem erhöhte sie die Mindeststrafe für Vergewaltigungen von Frauen von sieben auf zehn Jahre Haft. 

Der Herr des Lebens bleibt Gott

Bischof Josef Chittooparampil von Rajkot in der westindischen Gujarat-Provinz erklärte, die katholische Kirche sei generell gegen die Todesstrafe: „Die Todesstrafe kann nicht als wirkungsvolle Abschreckung für irgendein Verbrechen betrachtet werden, egal wie furchtbar es sein mag“. Er bezeichnete die Haltung der Kirche als „für das Leben, das als Geschenk Gottes gesehen“ werde. Weil Gott der Herr des Lebens sei, könne die Kirche Todesstrafen nicht unterstützen, erklärte der Bischof.

Das sei nicht als Entschuldigung der „abscheulichen Verbrechen wie Missbrauch“ zu verstehen. Im Gegenteil, fuhr Chittooparampil fort, er befürworte die abschreckende Wirkung durch „strenge Bestrafung für alle, die mit dem Leben unschuldiger Kinder spielen“. 

Die staatlichen Behörden registrieren über fünfzig Fälle von Kindesmissbrauch täglich. Dabei stieg die Zahl von etwa 8.500  Anzeigen im Jahr 2012 auf 19.765 Anzeigen im Jahr 2016, wobei 40 Prozent der Opfer unter 12 Jahre alt waren.

(ucanews – fr)

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15. Juli 2019, 16:32