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Das syrische Dorf Kafr Nabl in der Idlib-Region Das syrische Dorf Kafr Nabl in der Idlib-Region 

Gewalt in Syrien: Bischof fordert Umsetzung von Sotschi-Abkommen

Die Offensive durch russische und syrische Truppen in der von den islamistischen Rebellen kontrollierten Region Idlib geht weiter. Russland und Assads Regime wird vorgeworfen, bewusst auch die Tötung der dortigen Zivilbevölkerung in Kauf zu nehmen. Georges Abou Khazen, Apostolischer Vikar von Aleppo, erläutert uns die Situation in den Grenzgebieten zur Region Idlib sowie die Lage in den christlichen Dörfern unter der Kontrolle der jihadistischen Milizen.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Er nenne jene Christen in den von den Islamisten „besetzten“ Gebieten in Syrien „Bekenner des Glaubens“, so Bischof Khazen. „Was ich sage, betrifft aber ganz Syrien: Bitte lasst die internationalen Sanktionen aufheben, denn die Sanktionen betreffen nur arme Menschen, die darunter leiden. Wenn also nur wenige Menschen verantwortlich sind, gibt es Millionen von Armen, und die Sanktionen betreffen nur sie“, spricht der Bischof Klartext.

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Presseberichten zufolge gebe es darüber hinaus ein Problem mit Bränden auf Weizenfeldern. Leider stimmen diese Nachrichten: denn einige terroristische Gruppen verbrannten das Getreide, wie uns Bischof Khazen bestätigt.

„Dieses Jahr versprach die Ernte gut zu sein, weil wir viel Regen hatten, der Winter war großzügig, also sind wir jetzt sowohl in der Region Hama, wo sie bombardieren und die Felder brennen, als auch leider im Nordosten Syriens und in Mesopotamien überrascht worden. Das ist das reichste Gebiet des Landes, wo ebenfalls die Felder verbrannt wurden.... Sie können sich vorstellen, was das für einen armen Bauern bedeutet, der das ganze Jahr über arbeitet und auf die Ernte wartet und alles vor seinen Augen verbrennen sieht.“

„Wir sind gegen den Krieg, gegen Gewalt, wir sind für Verhandlungen und Dialog“

Die Christen fordern eine friedlichen Lösung für diese Gebiete, die noch von den Rebellen kontrolliert werden, erläutert der Vikar von Aleppo. Es gebe noch Hoffnung, dass die Waffen zum Schweigen gebracht werden können.

„Wir wollen das seit Beginn des Krieges: Wir sind gegen den Krieg, gegen Gewalt, wir sind für Verhandlungen und Dialog. Das Sotschi-Abkommen zwischen den Russen und den Türken sah vor, dass die Türken alle bewaffneten Gruppen in Schach halten sollten, insbesondere die nahe der Al-Kaida, die leider den größten Teil der Region Idlib kontrolliert. Die Türkei hat dies nicht getan. Mal sehen, ob sie Druck auf die Türkei ausüben können, dieses Abkommen umzusetzen.“

Die Türkei, die über Truppen vor Ort in Syrien verfügt und regierungsfeindliche Kräfte mit Waffen unterstützt, habe in den vergangenen Stunden einige Militärbasen und Beobachtungsstationen an der Front verstärkt. Damit grenzt sie an die russischen und staatlichen syrischen Streitkräfte.

Wie ein Mitarbeiter des Weißen Hauses kürzlich bekannt gegeben hatte, wird auch US-Präsident Trump beim kommenden G20-Gipfel in Osaka, der am Donnerstag starten wird, mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin über die Situation in Syrien sprechen. 

(vatican news)

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26. Juni 2019, 12:43