Kurienbischof Claudiu Pop Kurienbischof Claudiu Pop 

Rumänien: Papstbesuch brachte „immense Freude“

Es waren drei intensive Tage in Rumänien – für den Papst und für das Land. Der Medienverantwortliche der rumänischen Bischofskonferenz hofft nun auf etwas Bewegung in den Beziehungen zwischen Katholiken und Orthodoxen.
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„Bei uns gibt es eine gewisse Empfindsamkeit gegenüber Rom“, sagte Claudiu Pop, Kurienbischof der Erzeparchie der griechisch-katholischen Kirche von Rumänien, unserer Kollegin Debora Donnini in Blaj. „Da ist etwas, das das Herz bewegt – orthodox oder katholisch. Auch der Papst, der aus Rom kommt, wird mit quasi angeborener Aufmerksamkeit und Sympathie empfangen.“ Das habe sich etwa bei der gemeinsamen Begrüßung des Volkes durch den Papst und den Patriarchen gezeigt.

Auf einer gesellschaftlichen Ebene kämpfe Rumänien immer noch darum, soziale Widersprüche zu überwinden, so der Bischof. „Und da bringt der Papst wirklich frischen Wind, nicht nur für uns, sondern auch für einfache Menschen.“ Und der Bischof erzählt, wie ihn am Sonntagmorgen in letzter Minute vor der Messe jemand anrief und von einem orthodoxen Jungen erzählte, der auf Krücken 400 Kilometer gereist war, um den Papst zu sehen. Es klappte. Für den Bischof ist das ein Bild, das die Freude des ganzen rumänischen Volkes ausdrückt. „Eine unerwartete Freude für dieses Kind, für seine Familie! Der Papst, der dieses Kind trifft, der Papst, der die Roma trifft, war für uns eine große Freude. Und bei diesen Begegnungen auch Menschen zu sehen, die nicht so viel mit Gott anfangen können, zumindest nicht von außen gesehen – sie näherten sich dem Herrn, indem sie das Beispiel des Papstes sahen.“

„Alle waren bewegt“

Die pastoralen Beziehungen zu den Roma können nach dem Treffen mit Franziskus sehr positiv weitergehen, sagt der Bischof. Der Papst bat bei der Volksgruppe für Verfehlungen katholischer Christen ihnen gegenüber um Vergebung. Bischof Pop erzählt von großer Ergriffenheit bei den Menschen. „Alle waren bewegt. Es gab Leute, die weinten, während der Papst sprach. Die Kinder standen zu Franziskus' Füßen. Es war eine große Ehre für sie. Und vielleicht auch ein Aufruf an sie selbst, ihre Traditionen wieder zu entdecken und aktiv an der Gesellschaft teilzunehmen.“

Die Seligsprechung der sieben Märtyrer-Bischöfe des 20. Jahrhunderts ist für Rumänien eine große Sache, fuhr der Bischof fort. „Viele dachten nicht, dass so etwas möglich wäre. Für mich als Bischof ist es eine große Freude zu wissen, dass ich an der Seligsprechung meiner Vorgänger im Bischofsamt teilgenommen habe. Es ist aber auch ein starker Ruf zur Verantwortung.“

(vatican news – gs)

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03. Juni 2019, 14:10