Auch ehemalige Seminaristen der Diözese Valparaiso, hier bei einer Pressekonferenz am 14. Juni 2019, haben Missbräuche angezeigt Auch ehemalige Seminaristen der Diözese Valparaiso, hier bei einer Pressekonferenz am 14. Juni 2019, haben Missbräuche angezeigt 

Chile: Kirche leistet Zahlungen an Missbrauchsopfer

Das Erzbistum Santiago de Chile hat laut Medienberichten offenbar Geldzahlungen an Betroffene sexuellen Missbrauchs geleistet. Eine Zahlung von je 100 Millionen chilenischer Pesos (rund 127.000 Euro) erfolgte demnach bereits Ende Mai an Opfer des inzwischen aus dem Klerikerstand entlassenen Priesters Fernando Karadima. Unter den Opfern soll sich auch Juan Carlos Cruz befinden, der mit einem Brief an Papst Franziskus umfassende Ermittlungen auslöste.

Der als charismatisch geltende Karadima steht im Mittelpunkt einer großen Missbrauchskrise in der chilenischen Kirche. Er wurde 2011 wegen sexueller Vergehen verurteilt. Aus seinem Kreis gingen mehrere Bischöfe hervor, darunter auch der inzwischen zurückgetretene Bischof Juan Barros (62) von Osorno, den Opfer Karadimas der Mitwisserschaft beschuldigen. Papst Franziskus entließ Karadima Ende September 2018 aus dem Klerikerstand.

Medienberichten zufolge ermittelt Chiles Justiz in mehr als 150 Verdachtsfällen wegen Missbrauchs gegen 219 Kirchenmitarbeiter. Bei den mutmaßlichen Opfern gehe es um 241 Personen, von denen 123 zum Tatzeitpunkt minderjährig waren.

(kna - cs)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

19. Juni 2019, 13:43