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USA: Neuer Unterstützungsplan für Missbrauchsopfer

Die Erzdiözese Los Angeles hat sich an diesem Mittwoch dem neuen privaten Kompensationsprogramm angeschlossen, das an Menschen gerichtet ist, die als Minderjährige von Diözesanpriestern sexuell missbraucht wurden. Damit ist Los Angeles die sechste kalifornische Diözese, die sich daran beteiligt.

In einem Brief an die Katholiken von Los Angeles schreibt Erzbischof José H. Gomez, dass das neue Programm die Bemühungen der Kirche um Seelsorge und finanzielle Unterstützung für Missbrauchsopfer erweitern würde.

„Wir bieten seit vielen Jahren Seelsorge und finanzielle Unterstützung für Opfer hier in der Erzdiözese an“, so Erzbischof Gomez. „Wir werden dies auch weiterhin tun. Aber wir verstehen auch, dass einige Missbrauchsüberlebende zögern, in der Kirche Hilfe zu suchen. Unsere Hoffnung ist es, diesen Menschen nun die Möglichkeit zu geben, durch ein neues, unabhängiges Programm Hilfe und Heilung zu suchen.“

Das neue „Independent Compensation Program for Victim-Survivors of Sexual Misuse of Minors by Priests“ ist von der Kontrolle der Kirche unabhängig, so eine Erklärung der kalifornischen Katholiken-Konferenz, die alle Bistümer dieses US-Bundesstaates vertritt. Das Hilfsprogramm werde von Kenneth R. Feinberg und Camille S. Biros geleitet, zwei auf Bundesebene respektierten Persönlichkeiten. Seit Ende letzten Jahres arbeiten die beiden mit den kalifornischen Bischöfen am Entwurf des Programmes zusammen, das denen ähnlich sein wird, die Feinberg und Biros bereits für Diözesen in New York, Pennsylvania, New Jersey und Colorado ausgearbeitet haben.

Unabhängiges Gremium

Das neue Programm wird einem unabhängigen Gremium unterstehen, dem der ehemalige kalifornische Gouverneur Gray Davis und die Wirtschaftspolitikerin Maria Contreras-Sweet angehören.

Neben der Erzdiözese Los Angeles werden auch die Diözesen Sacramento, San Bernardino, San Diego, Orange und Fresno an dem neuen Programm teilnehmen. Insgesamt zählen diese Diözesen mehr als 10 Millionen Katholiken, etwa 80 Prozent der katholischen Bevölkerung des Staates.

Im Rahmen des Programms werden Feinberg und Biros völlige Autonomie haben, um die Berechtigung individueller Ansprüche zu überprüfen. Sie werden auch die Höhe der Entschädigungen festsetzen, die den Opfern angeboten werden, so die „California Catholic Conference“. Die sechs Diözesen werden sich an Opfer wenden, die  Missbrauchsvorwürfe gemeldet haben, um sie auf dieses neue Programm aufmerksam zu machen.

Laut einer Liste häufig gestellter Fragen, die mit der Ankündigung des Programms veröffentlicht wurde, müssen Missbrauchsüberlebende keinen Anwalt haben, um teilnehmen zu können, und für die Teilnahme enfallen auch keine Gebühren. Ausgleichszahlungen für abgeschlossene Schadensfälle werden innerhalb von 90 Tagen geleistet. In seinem Brief unterstreicht Erzbischof Gomez, dass die Kirche in Los Angeles ihre Programme zum Schutz von Kindern, zur Meldung von Missbrauch und zur Unterstützung von Überlebenden der Opfer fortsetzen werde.

(vatican news - mg)

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15. Mai 2019, 13:33