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Diese Migranten konnten vor ein paar Tagen vor der libyschen Küste aus Seenot gerettet werden Diese Migranten konnten vor ein paar Tagen vor der libyschen Küste aus Seenot gerettet werden 

UNO: „Keine Flüchtlinge nach Libyen zurückschicken“

Das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR fordert die Europäische Union auf, keine Migranten und Flüchtlinge nach Libyen zurückzuschicken. Zuerst müsse dafür gesorgt werden, dass sich die Lage in den libyschen Haftlagern verbessere.

„Menschen, die von der libyschen Küstenwache im Mittelmeer gerettet werden, sollten auf keinen Fall wieder in die Haftlager in Libyen zurückgebracht werden“, sagte der deutsche UNHCR-Verantwortliche, Dominik Bartsch. „Es muss jede politische Einflussmöglichkeit – auch seitens der EU – genutzt werden, um das Leid in den Lagern zu beenden.“

Die Lage der Flüchtlinge und Migranten habe sich durch die Kampfhandlungen in Libyen noch einmal zugespitzt, so Bartsch: „Die humanitäre Situation der Menschen in den Lagern ist verheerend. Es fehlen Nahrung, Wasser und viele brauchen dringend medizinische Hilfe. Hinzu kommt, dass die Haftlager in der Hauptstadt Tripolis ins Kreuzfeuer der bewaffneten Gruppen geraten.“

„3.300 Flüchtlinge fürchten in den Haftlagern um ihr Leben“

Das UNHCR habe bisher 800 Menschen aus den Haftlagern in Sicherheit bringen können. Die Kapazitäten der UNHCR-Einrichtungen seien aber schon längst am Limit. „Weitere 3.300 Flüchtlinge fürchten in den Haftlagern um ihr Leben“, sagte der ranghohe UNHCR-Vertreter im Gespräch mit der „Welt am Sonntag“.

Bartsch appellierte an die EU-Regierungen, private Retter auf dem Mittelmeer nicht zu kriminalisieren. „Die rechtlichen und logistischen Beschränkungen müssen aufgehoben werden, denn zehntausende Menschen verdanken den Bemühungen der Nichtregierungsorganisationen (NGO) ihr Leben.“ Die EU-Länder müssten dringend weitere Flüchtlinge aufnehmen.

(welt am sonntag – sk)
 

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19. Mai 2019, 11:10