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Vor dem Parlamentsgebäude in Belfast Vor dem Parlamentsgebäude in Belfast 

Nordirland: Kirchen appellieren an zerstrittene Politiker

Führende Vertreter mehrerer Kirchen auf der irischen Insel haben in einer gemeinsamen Stellungname Nordirlands Parteien zur Zusammenarbeit ermutigt. An diesem Dienstag trafen sie sich erneut in Belfast. Verbitterung überkommt die Betroffenen der mittlerweile mehr als zwei Jahre dauernden politischen Lähmung.

Die Gespräche zwischen den Parteien zur Wiederherstellung dezentraler Einrichtungen seien „ein neues Zeitfenster, geboren aus einer Tragödie, aber eingebettet in die Hoffnung auf die Zukunft, das jetzt mutige und mitfühlende Führung erfordert“. Das erklärten führende Vertreter der Kirche von Irland, der methodistischen und der römisch-katholischen sowie der Presbyterianer und des Irischen Rates der Kirchen. Mit vereinter Stimme wollen sie die an den zwischenparteilichen Treffen teilnehmenden Politiker unterstützen.

Regierungskrise in Nordirland seit 2017 

Die Kirchen hatten seit vergangenem Herbst eine Reihe von Treffen mit Mitgliedern der fünf größten Parteien und Vertretern der Zivilgesellschaft organisiert. Nordirlands Politik befindet sich seit bald zwei Jahren in einer ihrer tiefsten Krisen, weil die beiden großen Parteien, die katholische Sinn Féin und die protestantische DUP, sich gegenseitig blockieren. Unfähig zu Koalitionsvereinbarungen, befindet sich die Regierung laut Beobachtern quasi im Stillstand.

„Jetzt ist die Zeit, eine Lösung für die politische Sackgasse zu finden“

Aus eigener Erfahrung bedauerten die Kirchen den Mangel an funktionierenden dezentralen Leitungsstrukturen. Zum Wohle gerade der verwundbarsten Gruppen in der Gesellschaft, der Kinder und Hilfsbedürftigen erhoffen sie sich von den Initiativen wesentliche Fortschritte in den Beziehungen, die zu einer „nachhaltig machtteilenden Exekutive“ auf der Basis von Vertrauen und Versöhnung führt. „Jetzt ist die Zeit, eine Lösung für die politische Sackgasse zu finden“, drängen die Kirchen.

Was für das allgemeine Wohl richtig ist

Jesus rufe dazu auf, das zu tun, was notwendig ist für das größere Gut. „Bisweilen können wir alle so fokussiert sein auf die Probleme, die uns bedeutend erscheinen, dass wir dabei versagen, angemessen die Anliegen, die für andere wichtig sind, zu berücksichtigen“, heißt es in der Stellungnahme. Deswegen wollen auch die Kirchen zu dieser Suche nach den passenden Lösungen für das Gemeinwohl beitragen. Das könne schwierig sein, „aber nicht eine unmögliche Aufgabe“.

(kap – fr)

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15. Mai 2019, 16:00