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Papst in Bulgarien: Treffen mit Flüchtlingen wird keine Show

Bei der Papstreise nach Bulgarien geht es unter anderem um die Aufnahme von Migranten. Osteuropa stand in den vergangenen Monaten immer wieder im Rampenlicht des Umgangs mit Menschen, die nach Westeuropa gelangen wollen: Stichwort Balkan-Route. Wir sprachen mit der Caritas-Verantwortlichen in Bulgarien.

Mario Galgano und Barbara Castelli – Vatikanstadt

Bei seinem zweitägigen Aufenthalt in Bulgarien wird Papst Franziskus ein Flüchtlingszentrum in der Hauptstadt Sofia besuchen. Vanya Klecherova ist Sprecherin von Caritas Bulgarien, sie sagt, dass es bei diesem Besuch nicht „um Show oder plumpe Politik“ gehe. Es sei eine der „Säulen“ des Christseins, Menschen zu helfen, die flüchten und die der Hilfe bedürfen.

Zum Nachhören

„Ich hoffe, dass das Treffen des Papstes mit den Flüchtlingen ein Klima der Aufnahme fördern kann, und ich hoffe, dass diese Geste des Heiligen Vaters jedem klar machen kann, dass wir in der Verletzlichkeit auf die gleiche Weise betroffen sind.“

Die Caritas in Bulgarien wurde 1993 gegründet. Das katholische Hilfswerk konzentriert seine Aktivitäten hauptsächlich auf die Erbringung von Sozial-, Gesundheits- und Bildungsdiensten sowie auf das Engagement bei Notsituationen. Klecherova nennt auch konkrete Zahlen:

„Sie sind wegen des Krieges hier“

„Im vergangenen Jahr hat Caritas Bulgarien rund 5.660 Menschen in Not geholfen, darunter 542 älteren Menschen, 86 Frauen und ihren Kindern, 1.100 Obdachlosen, 2.747 Flüchtlingen.“

Borislav Grozdanov ist Medienreferent in Bulgarien für den Hochkommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge. Er setzt ebenfalls große Hoffnungen auf den Besuch von Papst Franziskus in Sachen Flüchtlingshilfe. „Das Flüchtlingsproblem ist in Bulgarien nicht sehr wichtig, denn die Zahl beträgt nicht mehr als zweitausend bei einer Bevölkerung von sechs Millionen Menschen. Dieses Treffen wird aber jedem helfen, über das Thema Flüchtlinge nachzudenken: Sie sind wegen des Krieges hier! Nicht weil sie es wollen, sondern weil sie gezwungen sind und keine andere Wahl haben.“

(vatican news)

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01. Mai 2019, 12:10