Ein Abbild von Frans van der Lugt SJ Ein Abbild von Frans van der Lugt SJ 

Vor 5 Jahren die brutale Ermordung eines Jesuiten in Homs

Es ist genau fünf Jahre her, dass der niederländische Jesuit Frans van der Lugt im syrischen Homs bestialisch ermordet worden ist. Er wurde durch Schergen des selbst ernannten Islamischen Staates entführt, geschlagen und schließlich vor der Residenz der Jesuiten in Homs durch zwei gezielte Kopfschüsse ermordet.

Der Ordensmann war 75 Jahre alt; seit 1966 lebte er in Syrien, nur kurz unterbrochen durch einen Aufenthalt im Libanon. Die traurige Ironie: der ausgebildete Psychotherapeut war besonders im interreligiösen Dialog engagiert. In den 80er Jahren hatte er ein Heim für etwa 40 geistig behinderte Kinder am Stadtrand von Homs eingerichtet.

Der Appell des Papstes

Stets hatte sich der Geistliche für die lokale Bevölkerung eingesetzt und auf die prekäre Situation der belagerte Stadt hingewiesen. Bei der Generalaudienz am 9. April 2014 hatte der Papst seiner Ermordung gedacht: „Am vergangenen Montag ist in Homs, Syrien, Frans van der Lugt ermordet worden, ein 75-jähriger jesuitischer Mitbruder, der vor etwa 50 Jahren nach Syrien gekommen ist und immer allen Gutes getan hat. Alle haben ihn deshalb geschätzt, Christen wie Muslimen. Seine brutale Ermordung hat mich mit tiefem Scherz erfüllt und mich wieder an die vielen Menschen denken lassen, die in diesem gemarterten Land leiden und sterben, in meinem geliebten Syrien, das schon allzu lange in den Fängen eines blutigen Konfliktes ist, der nach wie vor Tod und Zerstörung sät. Ich denke auch an die vielen Menschen, die entführt worden sind, Christen wie Muslime, Syrer und aus anderen Ländern stammende Personen, unter denen auch Bischöfe und Priester sind.“

„Kein Krieg mehr!“

Der Papst appellierte an die Gläubigen, für eine baldige Rückkehr der Entführten in ihre Familien zu beten, genauso wie für Frieden in Syrien und der gesamten Region: „Ich appelliere eindringlich an die syrischen Verantwortlichen und die Weltgemeinschaft: Bitte, auf dass die Waffen schweigen, bereitet der Gewalt ein Ende! Kein Krieg mehr! Keine Zerstörung mehr! Möge das humanitäre Recht respektiert werden und der Bevölkerung, die humanitäre Hilfe braucht, geholfen werden. Möge man den ersehnten Frieden durch Dialog und Versöhnung erreichen. Bitten wir unsere Mutter Maria, Königin des Friedens, dass sie uns diese Gabe für Syrien schenke.“

Dem Tod nicht das letzte Wort überlassen

Anlässlich des 5. Jahrestages der Tötung des Jesuiten haben seine Ordensbrüder in den Niederlanden und Flandern ein Video realisiert, in dem sie dafür appellieren, dem Tod nicht das letzte Wort zu überlassen. Heute leben vier Jesuiten in dem Haus, bei dem ihr Mitbruder seinen Tod gefunden hat und begraben ist. Viele Menschen kommen nach wie vor an sein Grab, um zu beten Auch wenn die umliegenden Gebäude stark zerstört sind, organisieren die Jesuiten Hausaufgabenkurse, und hunderte von Jugendlichen und Erwachsenen besuchen regelmäßig ihre Kirche.

(vatican news/fides/pm - cs)

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07. April 2019, 11:22