Sudan: auf der schwarzen Liste der USA wegen eklatanter Verletzungen der Religionsfreiheit Sudan: auf der schwarzen Liste der USA wegen eklatanter Verletzungen der Religionsfreiheit 

Sudan: Christliche Schulen dürfen sonntags schließen

Christliche Schulen sind im mehrheitlich islamischen Sudan nicht länger gezwungen, sonntags zu unterrichten. Vergangene Woche hob Khartum einen Beschluss der Vorgängerregierung auf, der alle Schulen des Landes gezwungen hatte, an Freitagen zu schließen und an Sonntagen zu öffnen.

Die Anordnung war das Ergebnis eines Treffens mehrerer christlicher Religionsführer mit dem „Sozialminister“ der derzeitigen Militärführung. Die Regelung, die christliche Schulen und Familien benachteiligte, war seit 2017 in Kraft gewesen.

Im Sudan trat vor drei Wochen wegen massiver Proteste der Bevölkerung der autoritäre Herrscher Omar Al-Baschir zurück, der das Land 30 Jahre regiert hatte. Die Macht im Land übernahm zwischenzeitlich das Militär, das zur Machtteilung bereit scheint: Die Opposition einigte sich zuletzt mit der Militärführung auf ein gemischtes Regierungsgremium aus Armee und Zivilisten.

Schwierige Zeiten vorbei?

Christen hatten im Sudan unter Al-Baschir schwierige Zeiten erlebt, darunter den Abriss von Kirchen, die Beschlagnahmung von Land und die Registrierung von Kindern aus christlichen Familien in anderen Glaubensgemeinschaften. 2011 spaltete sich der überwiegend christlich geprägte Süden des Landes ab und wurde zu Afrikas jüngstem Staat, Südsudan.

Der Sudan ist eines von nur zehn Ländern auf der Schwarzen Liste der Vereinigten Staaten, die „systematische, kontinuierliche und eklatante Verletzungen der Religionsfreiheit" begehen oder tolerieren, wie das US-Außenministerium im Januar in einer Erklärung festhielt. Open Doors listet den Sudan auf Rang sechs im Weltverfolgungsindex. 

(cath.ch – ck)

 

 

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29. April 2019, 11:53