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Manila: Kirchlicher Protest gegen die Erschießungen im Land Manila: Kirchlicher Protest gegen die Erschießungen im Land 

Philippinen: 14 Menschen durch Polizisten erschossen

Bei Razzien am Wochenende wurden 14 Bauern und Kirchenmitarbeiter erschossen – aus Notwehr, wie die Polizei angibt. Augenzeugen jedoch sprechen von einer „Exekution“. Der philippinische Bischof Gerardo Alminaza fragt: „Gilt bei uns noch der Rechtsstaat?“

Der Bischof des philippinischen Bistums San Carlos, Gerardo Alminaza, fordert die schnelle Aufklärung der polizeilichen Erschießung von 14 Bauern und Kirchenmitarbeitern, die in einer diözesanen Missionsstation lebten. Bei den drei Razzien am Samstag, zeitgleich an drei verschiedenen Orten in Negros Oriental, wurden mindestens 15 weitere Bauern, darunter zwei Frauen, verhaftet und abgeführt.

Die Darstellung der Polizei…

Von einem „Massaker“ könne nicht die Rede sein, erklärt der philippinische Polizeichef General Oscar Albayalde am Montag. Nach Angaben der Polizei handelte es sich bei den erschossenen Bauern um „städtisch-kommunistische Kämpfer". Die Polizei habe in Notwehr gehandelt, nachdem die Bauern sich Haftbefehlen widersetzt und das Feuer eröffnet hätten.

…und was Augenzeugen berichten

Das glaubt Bischof Alzimana nicht. Ihm zufolge hatten die Polizisten nicht einmal schriftliche Haftbefehle vorzuweisen. „Gilt bei uns noch der Rechtsstaat?“, fragt er. Augenzeugen, darunter der Familienangehörige der Opfer, sprachen gegenüber der philippinischen Menschenrechtsorganisation Karapatan von einer „Exekution". Die Polizisten hätten ihre Namensschilder verdeckt sowie Gesichtsmasken und „mitten in der Nacht" Sonnenbrillen getragen. Die Menschenrechtskommission versprach, Untersuchungen anzustellen.

Dutertes Kampf gegen die „Kommunisten“

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat Kritiker wie Menschenrechtler und Landrechtsaktivisten sowie katholische Priester, die solche Gruppen unterstützen, zu „Kommunisten" erklärt. Polizei und Armee hat Duterte einen Freibrief im Kampf gegen „Kommunisten" ausgestellt. Nach Angaben philippinischer Bauernorganisationen wurden seit dem Amtsantritt Dutertes vor fast drei Jahren bereits 198 Bauern von der Polizei erschossen. Auch wurden unter Dutertes Herrschaft bereits 38 Menschenrechtsanwälte sowie mindestens 12 kritische Journalisten getötet.

Im vergangenen Jahr fielen zudem drei katholische Priester Attentaten zum Opfer, die sich für Menschenrechte engagierten. Hinzu kommen die schätzungsweise mehr als 25.000 Menschen, die von der Polizei und anonymen Todesschwadronen in Dutertes „Krieg gegen die Drogen" umgebracht wurden.

(kna/uca - ap)

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01. April 2019, 16:19