Proteste in Algerien Proteste in Algerien 

Algerien: Bürger als „Akteure des Wandels“

In dem nordafrikanischen Land setzen sich auch nach Ernennung des Übergangspräsidenten Abdelkader Bensalah die Massenproteste gegen die politische Führung des Landes fort. „Die Demonstrationen sind völlig gewaltfrei“, stellt die algerische Caritas-Generalsekretärin Graziella Rapacioli zur aktuellen Lage in dem nordafrikanischen Land fest.

Die Bürger selbst seien überrascht von der Ruhe, mit der die Protestes stattfänden. „Die Gesellschaft fordert und wünscht sich eine andere Zukunft“, zitierte der vatikanische Pressedienst „Fides“ am Mittwoch die Caritas-Generalsekretärin. „Das algerische Volk ist zum Akteur des Wandels und der eigenen Zukunft geworden.“ Auch nach dem Rücktritt des 82jährigen Langzeitpräsident Abdelaziz Bouteflika gehen die Menschen auf die Straße und fordern die Erneuerung der politischen Klasse des Landes und demokratische Reformen.

Der seit Anfang der 2000er Jahre dem Oberhaus des Parlaments vorsitzende 77-jährige Bensalah war am Dienstag vom Parlament in Algier zum Interimspräsidenten ernannt worden. Laut Verfassung muss nach dem Rücktritt Bouteflikas innerhalb von 90 Tagen eine Neuwahlen für das Amt des Staatsoberhaupts durchgeführt werden.

Unter den mehr als 40 Millionen Einwohner im muslimisch dominierten Algerien leben nur wenige Tausend Christen. Auch die Minderheit hofft auf eine politischen Wechsel. „Wir sind nach wie vor optimistisch und glauben fest daran, dass der Sieg des algerischen Volkes über Willkür und Ungerechtigkeit näher denn je ist“, zitierte die christliche Hilfsorganisation „Open Doors“ am Dienstag in einer Aussendung den Präsidenten des evangelischen Kirchendachverbands „Eglise Protestante d'Algerie“ (EPA), Salah Chalah.

(kap/fides - mg)

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10. April 2019, 12:25