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Indische Soldaten in Jammu im Kaschmir Indische Soldaten in Jammu im Kaschmir 

Pakistan/Indien: Missionswerke hoffen auf Deeskalation

Die Machthaber Indiens und Pakistans müssen sich an den Verhandlungstisch setzen und Gespräche auf den Weg bringen, damit die Kaschmir-Frage gelöst wird. Das fordern die Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke von Indien und Pakistan, Pfarrer Ambrose Pitchaimuthu (Indien) und Pfarrer Asif John (Pakistan), mit Blick auf die Krise zwischen den beiden Staaten.

Es sei beiden Seiten bekannt, dass die Kaschmir-Frage „ein uraltes Problem und ein heikler politischer Knoten ist, aber wir müssen die Ärmel hochkrempeln und uns für das gemeinsame Wohl unserer beiden Völker einsetzen“, so die beiden Nationaldirektoren im Gespräch mit dem vatikanischen Nachrichtendienst fides. Der Dialog beginne beim gegenseitigen Vertrauen. „Wenn wir Freundschaft aufbauen und uns gegenseitig respektieren, können wir die Feindseligkeit zwischen unseren Völkern überwinden“, fügen die beiden katholischen Geistlichen an. Sie seien Geschwister und nach der jüngsten Krise müssten sie auch diesbezüglich handeln.

„Als Christen in Indien und Pakistan tragen wir in unserem Herz und in unserem Kopf diesen Wunsch an die Regierenden. Und als Gläubige und Kinder eines himmlischen Vaters, werden wir bereit sein, eine Geschwisterlichkeit zu zeigen, die über die politischen Grenzen hinausgeht“, erläutern die beiden Missionswerke-Leiter. Unterdessen ruft die indische Armee die pakistanischen Streitkräfte auf, weitere Provokationen zu unterlassen. Neuerliche Bombenanschläge in der Nähe der „Kontroll-Linie“ im indischen Bundesstaat Jammu und Kashmir könnten „schwerwiegende Folgen“ haben, so die indische Seite.

Gemeinsame Plattform schaffen

Die katholischen Missionsleiter schlagen vor, dass die Kirchen in beiden Ländern eine gemeinsamen Plattform aufbauen sollen. „Möglicherweise unter der Ägide der Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen (FABC)“, so ihr Vorschlag im Interview mit fides. Die Völker Indiens und Pakistans hätten eine gemeinsame Kultur,  gemeinsame Wurzeln, „und die einfachen Menschen hegen keine feindseligen Gefühle“: Es bestehe der Wunsch nach friedlichem Zusammenleben, und die Regierenden müssten diesen Wunsch respektieren und ihm nachkommen.

Der Konflikt im von Pakistan und Indien beanspruchten Kaschmir hat sich verschärft, als die indische Luftwaffe Mitte Februar einen Angriff auf pakistanisches Gebiet gestartet hat. Der Angriff war ein Vergeltungschlag für einen schweren islamistischen Selbstmordanschlag im von Indien kontrollierten Teil der Himalaya-Region.

(fides - mg)

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08. März 2019, 13:40