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Italien: Kirche als Nebenklägerin in Missbrauchsprozess

In einem Prozess wegen sexuellen Kindesmissbrauchs ist erstmals in Italien ein Erzbistum als ziviler Nebenkläger aufgetreten. Wie italienische Medien am Mittwoch berichteten, verurteilte ein Gericht im mittelitalienischen Prato einen Priester zu vier Jahren und vier Monaten Gefängnis sowie 50.000 Euro Entschädigung für das Opfer.

Der Mann war im Juli vergangenen Jahres in seinem Auto von einem Passanten entdeckt worden, als er sich an einem zehnjährigen Mädchen verging. Mit dem Urteil blieb die Richterin geringfügig unter dem von der Staatsanwältin geforderten Strafmaß von fünf Jahren. Eine eigene Entschädigungszahlung an die Eltern des Mädchens lehnte das Gericht ab.

Dem Täter droht die Entlassung aus dem Klerikerstand

Nach Aussage des Anwalts der Erzdiözese Florenz war dies das erste Mal, dass ein Bistum als Nebenkläger gegen einen seiner Priester aufgetreten ist. Der Generalstaatsanwalt wertete dies als „ein wichtiges Zeichen für ein neues Bewusstsein der Kirche nach den Initiativen von Papst Franziskus“.

Das Gerichtsurteil sieht den Medienberichten zufolge zudem eine Reihe zusätzlicher Strafen für den Priester vor, um mögliche Kontakte zu Minderjährigen zu unterbinden. Zudem muss der Mann sich einem kirchenrechtlichen Strafprozess unterziehen, bei dem ihm die Entlassung aus dem Klerikerstand droht.

(kna - cs)

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06. März 2019, 13:24