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Papst Franziskus betet 2018 am Tatort des Mafia-Mords an Don Pino Puglisi in Palermo Papst Franziskus betet 2018 am Tatort des Mafia-Mords an Don Pino Puglisi in Palermo 

Italien: Die Mafia und der Karmelitenpater

Der Erzbischof von Palermo, Corrado Lorefice, hat das Gedenken an einen verstorbenen Mafiaboss während eines katholischen Gottesdienstes kritisiert. Mafiosi führten kein christliches Leben, betonte Lorefice laut italienischen Medienberichten.

Zuvor hatte ein Karmelitenpater seines Bistums in einer Messe an den jüngst verstorbenen berüchtigten Mafiaboss Tommaso Spadaro erinnert. In der Messe bezeichnete der Pater den Kriminellen als „unseren Bruder Tommaso“.

Der Pater war bereits in den 90er Jahren wegen mutmaßlicher Kontakte zu gesuchten Mafiosi aufgefallen. Als ein Reporter den Geistlichen nun auf seine wohlwollenden Worte zu Spadaro ansprach, entgegnete der Priester: „Passen Sie auf, was Sie sagen. Sonst zahlen Sie dafür. Der Herr präsentiert für solche Sachen die Rechnung.“

„Man kann nicht an Gott glauben und gleichzeitig ein Mafioso sein“

Neben dem Erzbischof von Palermo verurteilten auch der Journalistenverband der sizilianischen Hauptstadt und Palermos Bürgermeister Leoluca Orlando den Vorfall.

Die katholische Kirche auf Sizilien findet in den letzten Jahren zu einer immer entschiedeneren Verurteilung der Mafia. „Man kann nicht an Gott glauben und gleichzeitig ein Mafioso sein“, sagte Papst Franziskus am 15. September letzten Jahres bei einem Besuch in Palermo. „Wer zur Mafia gehört, lebt nicht als Christ, weil er mit seinem Leben den Namen der Liebe Gottes lästert.“

(kna/vatican news – sk)
 

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17. März 2019, 11:32