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Die Demonstrationen in Port-au-Prince gehen weiter Die Demonstrationen in Port-au-Prince gehen weiter 

Haitis Bischöfe: Das Land steht vor dem Abgrund

Das Land leidet unter Gewalt, Einschüchterungen und Armut: Die Bischöfe Haitis nehmen bei ihrer Anklage der herrschenden Zustände in dem Karibikstaat kein Blatt vor den Mund.

„Wir klagen über den Verlust menschlicher Leben und rechtmäßigem Eigentum während der jüngsten Demonstrationen“, schrieben die katholischen Würdenträger am 11. Februar in einer Stellungnahme zur dramatischen Situation, die das Land lebt, seit die Bürger zu Protesten gegen den regierenden Präsidenten Jovenel Moïse auf die Straße gehen. „Die Stunde ist ernst, die Armut wächst, das Gemeinwohl ist bedroht. Das Land steht am Rand des Abgrunds! Diese Situation kann nicht mehr andauern.“

Desolate wirtschaftliche Situation und Gewaltbereitschaft

Mindestens zwei Menschen, darunter ein 14-Jähriger, wurden während der Demonstrationen am Wochenende getötet, zahlreiche Läden geplündert. Die Polizei geht mit Härte gegen die Proteste vor, die sich exakt zwei Jahre nach dem Amtsantritt des umstrittenen Präsidenten vor allem an der steten Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation im Land entzündet haben. Der Vorwurf der Korruption steht im Raum, während die Inflation in den vergangenen beiden Jahren bei 15 Prozent liegt.

„Wir müssen eine weise Lösung finden, die das Interesse der Nation und die Verteidigung des Gemeinwohls im Blick behält“, so der Appell der Bischöfe, der sich an das Gewissen der Bürger aller politischen Parteien richtet, „auch wenn große Opfer vonnöten sind.“

(fides - cs)

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13. Februar 2019, 12:50