Szene in den Außenbezirken von Port Moresby Szene in den Außenbezirken von Port Moresby 

Papua-Neuguinea: Bischöfe verweisen auf dramatische Lage von Migranten

In einem offenen Brief an den Premierminister von Papua-Neuguinea hat der Generalsekretär der Bischofskonferenz auf die desaströse Situation von Asylbewerbern hingewiesen, die Australien gegen Bezahlung in den benachbarten Pazifikstaat schickt.

„Verzweiflung, schlechter Gesundheitszustand, Selbstverletzungen: Das ist die Lage der Asylbewerber und Flüchtlinge, die in Lorengau auf der Insel Manus und im Pacific International Hospital in Port Moresby leben“, schreibt Pater Giorgio Licini in seinem Brief, aus dem der vatikanische Fidesdienst zitiert. Der aus Italien stammende Ordensmann forderte im Namen der Bischofskonferenz Premierminister Peter O’Neill zu einem dringenden Eingreifen auf. Um eine angemessene Versorgung der Geflüchteten zu leisten, sei eine dringende Umsiedlung der Geflüchteten nach Australien notwendig.

Dringendes Eingreifen notwendig

Die Betroffenen hielten sich jetzt schon seit sechs Jahren in dieser Lage auf, erklärte der Pater. Jeder Tag sei durch Selbstverletzung-und Selbstmordversuche geprägt. „Ich lade Sie herzlich zu einem kurzen Besuch auf der Krankenstation vor Ort ein“, so der Pater in dem Schreiben an den Premier. „Sie werden ein äußerst gut ausgestattetes Krankenhaus mit sehr freundlichem Personal vorfinden, aber auch 20 Flüchtlinge und Asylbewerber in schlechter seelischer Verfassung, die zudem an Herz- und Atemwegserkrankungen und Knochenbrüchen leiden." Das Gesundheitssystem in Papua-Neuguinea sei auf diese Art von Patienten nicht vorbereitet. Im Übrigen hätten die Flüchtlinge keine Verbrechen begangen, erklärte der Generalsekretär der Bischofskonferenz. 

Hintergrund

Bereits seit einigen Jahren bezahlt Australien den Inselstaat Papua-Neuguinea dafür, Flüchtlinge aufzunehmen, die über das Meer unerlaubt nach Australien gelangen wollten. Die australische Regierung lässt Boote abfangen und veranlasst so, dass Asylbewerber direkt in Auffanglager in Drittländern wie Papua Neuguinea kommen. Das Flüchtlingcamp auf der Insel Manus wurde offiziell im Oktober 2017 geschlossen und eine Umsiedlung der Asylbewerber nach Lorengau, der Hauptstadt der Provinz Manus, angeordnet.

(fides/ die zeit – rl)

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31. Januar 2019, 10:42