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Kardinal Joseph Coutts, der Erzbischof von Karachi in Pakistan Kardinal Joseph Coutts, der Erzbischof von Karachi in Pakistan 

Kardinal Coutts: Phase der Hoffnung für Pakistan

Hoffnung und Frieden sind die Hauptanliegen des Kardinals für das neue Jahr. Wie die vatikanische Nachrichtenagentur Fides berichtete, hat Joseph Coutts im Rahmen einer ökumenischen Versammlung in Karachi einen bewegenden Appell an die christlichen Gläubigen gerichtet, unter die sich auch Vertreter verschiedener Religionsgemeinschaften gemischt hatten.

„Wir leben eine Phase der Hoffnung. Dieses Treffen bietet uns die Chance, eine Nachricht der Hoffnung zu verbreiten und gemeinsam für den Frieden in diesem Land einzustehen. Der Frieden darf nicht nur ein Wunsch bleiben, sondern muss gemeinsam geschaffen werden“, so Kardinal Coutts bei einer ökumenischen Versammlung in Karachi am 9. Januar 2019, an der neben Christen auch Muslime, Hindus sowie Sikhs, Parsen und Bahai teilgenommen hatten.

„Gegenseitiges Kennenlernen“ sei der Schlüssel zu einer friedlichen und geeinten Gesellschaft. In diesem Zusammenhang zitierte Coutts auch den Gründer von Pakistan, Mohammad Ali Jinnah. Dieser hatte sich in einer berühmten Rede von 1947 für die Religionsfreiheit und die Rechte religiöser Minderheiten ausgesprochen.

„Viele Menschen fühlen sich freier und leben in Frieden und Gemeinschaft“

Mit Blick auf das neue Jahr zeigte sich der Kardinal zuversichtlich. Vieles sei bereits erreicht worden. Immer mehr Menschen würden sich „freier fühlen und in Frieden und Gemeinschaft leben“. Dies sei auch den muslimischen Religionsführern und den Sicherheitskräften zu verdanken. Sie hätte auf zentrale Weise dazu beitragen, den Frieden und die Harmonie in Pakistan zu stärken. Coutts, der als Bischofsmotto einzig das Wort „Harmonie“ gewählt hat, schloss die Rede mit einer Metapher ab: „Wir sind alle Blumen des selben Gartens. Meine Vision ist es, die Nachricht des Friedens und der Harmonie in Pakistan und der ganzen Welt zu verbreiten.“

Ein Appell, der positives Echo bekommen hat

Der Appell des Kardinals stieß unter den Geistlichen auf große Anerkennung. Der muslimische Führer Shahida Jami zeigte sich gegenüber Fides beeindruckt von der Rede des Kardinals. Auch Mario Rodrigues, Rektor der Kathedrale von San Patrizio in Karachi, bekräftigte im Gespräch mit Fides, sich für ein friedliches Zusammenleben aller Religionen einsetzen zu wollen.

Religiöse Minderheiten sind in Pakistan oftmals religiöser Verfolgung durch Islamisten ausgesetzt. Internationale Bekanntheit erlangte insbesondere der Fall Asia Bibis, einer pakistanischen Katholikin, die aufgrund angeblicher Blasphemie fast neun Jahre in der Todeszelle verbracht hatte. Ende Oktober wurde Asia Bibi vom Obersten Gerichtshof Pakistans freigesprochen. Religiöse Hardliner haben jedoch eine Revision des Falles gefodert und so erlangt, dass Bibi Pakistan bis zur vollständigen Klärung nicht verlassen darf. Trotz dieser Ereignisse werden derzeit  in Pakistan Fortschritte in Sachen Religionsfreiheit gemacht: Mit der sogenannte „Erklärung von Islamabad“ hatten sich erst kürzlich 500 Imame gegen religiöse Gewalt und Terrorismus ausgesprochen und die Regierung dazu aufgerufen, die Rechte religiöser Minderheiten zu schützen. Auch der Fall Asia Bibi wird in der Erklärung aufgegriffen. Die Imame fordern, ihren Fall mit absoluter Priorität zu behandeln.

(fides/vatican news – rl)

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10. Januar 2019, 14:43