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Frau in Kinshasa am Montag Frau in Kinshasa am Montag 

Kongo: Noch keine Veröffentlichung des Wahlergebnisses

In der Demokratischen Republik Kongo verdichten sich die Sorgen, dass sich das Regime an die Macht klammern will. Die Ergebnisse der Wahlen vom 30. Dezember wurden immer noch nicht veröffentlicht; der Verdacht, dass an den Zahlen manipuliert werden könnte, liegt nahe.

Vor der Wahl hatten Kongo-Kenner dem Kandidaten des Regimes, Emmanuel Ramazani Shadary, keinerlei Aussichten auf den Sieg zugesprochen. Zugleich hatte der bisherige Präsident Joseph Kabila, der laut Verfassung schon längst aus dem Amt geschieden sein müsste, zu erkennen gegeben, er wolle nach einer Amtszeit von Shadary erneut für das Spitzenamt kandidieren.

Die Wahl von Ende Dezember hätte eigentlich schon Anfang 2017 stattfinden sollen, war jedoch vom Regime Kabila unter wechselnden Vorwänden immer wieder verschoben worden. Wegen des Ausbruchs der Ebola-Krankheit konnte der Urnengang in einzelnen Regionen nicht durchgeführt werden.

Ein Aufstand droht

Internationale Hilfswerke fordern den Westen auf, Druck auf Kinshasa auszuüben. Wenn das Ergebnis der Wahl nicht bald veröffentlicht werde, drohten Gewalt und Repression. Auch Papst Franziskus hat am Montag die Führung des Kongo dazu aufgerufen, das Ergebnis der Wahl zu respektieren.

Kongos katholische Bischöfe forderten unterdessen in einer Erklärung, „das Volk nicht zu reizen, sondern die Wahrheit der Urnen zu veröffentlichen“. Es drohe ansonsten „ein Aufstand“. Die katholische Kirche, einer der respektiertesten Akteure der Gesellschaft, hatte rund 40.000 Wahlbeobachter gestellt.

Bischöfe: Wir kennen den Namen des Wahlsiegers

„Falls es zu einer Revolte in der Bevölkerung kommt, hat sich die Unabhängige Nationale Wahlkommission die Verantwortung dafür zuzuschreiben,“ sagte der Erzbischof von Kisangani, Marcel Utembi Tapa, in einer Erklärung. Er ist Präsident der kongolesischen Bischofskonferenz.

Der 47-jährige Kabila stand seit 2001 an der Spitze des Kongo. Er folgte damals seinem Vater im Amt, nachdem dieser ermordet worden war. Die Wahl von Ende Dezember bot die Chance zum ersten demokratischen Machtwechsel in der Geschichte des Kongo.

Die Bischöfe erklären, ihnen sei der Name des Wahlgewinners bekannt. Gegenüber Vatican News beteuerte Utemba, die Bischöfe wollten sich „in keiner Weise in den Wahlprozess einmischen“. Darum hätten sie in einem ersten Bericht nach den Wahlen keine Zahlen genannt, sondern seien im Allgemeinen geblieben.

(vatican news – sk)

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08. Januar 2019, 14:53