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Großbritannien: „No deal" trifft Ärmste am stärksten, warnt Anglikanerprimas

Der anglikanische Erzbischof Justin Welby hat an die Unverantwortlichkeit eines harten Brexit erinnert. Die Option, dass Großbritannien die EU ohne einen Vertrag verlässt, würde die Ärmsten und Schwächsten am stärksten treffen, warnte der Anglikanerprimas.

Ein harter EU-Ausstieg ist wahrscheinlicher geworden, nachdem das Unterhaus Theresa Mays Brexit-Deal am Dienstagabend klar zurückwies. Welby hatte vor der Abstimmung in einem Interview mit dem Sender „Premier Radio" seine Sicht auf den Brexit ausführlich argumentiert. Zugleich war bekannt geworden, dass zwei Millionen Menschen und 19 Prozent der Kinder auf der Insel buchstäblich Hunger litten.

Diese Menschen hätten nicht das Geld oder den Platz, ihre Vorräte an Lebensmitteln und Medikamenten aufzustocken, sagte Welby. Komme es zu einer akuten Wirtschaftskrise und Entlassungswelle, könnten sie nicht auf Rücklagen zurückgreifen. Ein ungeregelter Austritt wäre in den Augen Welbys daher nicht nur ein Versagen des Parlaments, sondern auch „ein moralischer Fehlschlag".

Es gehe um mehr als den Brexit und die „alles verzehrenden Ideologien" der Politiker in Whitehall, mahnte der Erzbischof von Canterbury. Auf dem Spiel stehe das Wohlergeben der Menschen.

(kna – gs)

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16. Januar 2019, 17:56