Der neue ukrainische Primas (mitte) neben Präsident Poroshenko (links) Der neue ukrainische Primas (mitte) neben Präsident Poroshenko (links) 

Ukraine: „Tore der neuen Kirche für alle offen"

Metropolit Epiphanius, neugewählter Primas der neuen ukrainisch-orthodoxen Kirche, hat am Sonntag seinen ersten Gottesdienst in dieser Funktion in der Kiewer Sophienkathedrale. Er appellierte an alle orthodoxen Christen in der Ukraine, sich um die neue Kirche zusammenzuschließen.

Metropolit Epiphanius betonte, die Tore der neuen Kirche seien „offen für alle“. „Wir rufen zur Einheit auf, wir rufen alle auf, sich dieser nun anerkannten ukrainischen orthodoxen Kirche anzuschließen“, so der neue Primas in seiner ersten Rede. Er sei überzeugt, dass diese „vereinigte und allgemein anerkannte Kirche“ im Glauben und in der Wahrheit dem ukrainischen Volk diene und es „auf den Pfad der Erlösung“ leiten werde. Zudem rief er dazu auf, für die Beendigung des Krieges und für die Herrschaft des gerechten Friedens in der Ukraine zu beten.

Kritik zur Wahl selbst gab es vor allem aus russischen Reihen: „Für uns bedeutet dieses Ereignis absolut nichts", sagte Erzpriester Nikolaj Balaschow, stellvertretender Leiter der Moskauer Patriarchatsabteilung für Außenkirchenbeziehungen, am Samstag der als regimetreu geltenden russischen Nachrichtenagentur Interfax.

Epiphanius' Alter hat eine „symbolische Bedeutung"

Der 39-jährige Epiphanius, vorher Metropolit der ukrainischen Stadt Perejaslaw-Chmelnyzky, wurde zum Primas der neuen, autokephalen ukrainisch-orthodoxen Kirche gewählt. Die Nachrichtenagentur AsiaNews schrieb, das junge Alter des neuen Primas habe eine symbolische Bedeutung für die ukrainische Gesellschaft. Er sei der erste echte Vertreter der sogenannten ,Majdan-Generation‘. Damit ist jene Generation gemeint, die 2014 gegen den korrupten Präsidenten Viktor Janukowitsch protestierte und sich um ein demokratisches Land bemüht.

Epiphanius, der am 3. Februar 1979 im Dorf Volkovo in der Region Odessa geboren wurde, schloss 1999 sein Studium am Kyiv Theological Seminary ab.  2004 erhielt er an der theologischen Akademie des Patriarchats seinen Abschluss im Fach Theologie. Fünf Jahre später wurde Epiphanius zum Bischof von Vyshgorod geweiht und 2013 zum Metropolit.

(kap/asianews – hs)

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17. Dezember 2018, 12:41