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Ukrainischer Soldat auf Kriegsschiff Ukrainischer Soldat auf Kriegsschiff 

Ukrainischer Bischof bittet russischen Patriarchen um Hilfe

Ein ukrainischer Bischof hat den russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. um Hilfe für die von Russland in der Meerenge von Kertsch verhafteten Marinesoldaten gebeten. Viele der 24 ukrainischen Matrosen kämen aus Odessa, schrieb der Metropolit der zum Moskauer Patriarchat gehörenden ukrainisch-orthodoxen Kirche der Stadt, Agafangel, an den Patriarchen. Sie seien „Geiseln der politischen Situation“.

Das Kirchenoberhaupt solle sich bei der russischen Führung für eine „alsbaldige Rückkehr der ukrainischen Seemänner in ihre Heimat“ einsetzen, zitierte die deutsche Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) am Dienstag aus dem Brief des Metropoliten an Kyrill. Die militärische Konfrontation müsse gestoppt werden. Der orthodoxen Kirche komme dabei eine wichtige Rolle zu, denn sie sei das „einzige Bindeglied“ zwischen der Ukraine und Russland, das in beiden Ländern gehört werde.

Russische Grenzschutzbeamte hatten zuletzt drei ukrainische Marineboote gekapert und deren Besatzungen festgenommen. Die Schiffe wollten durch die Meerenge von Kertsch vom Schwarzen Meer ins Asowsche Meer einlaufen. Kiew verhängte darauf für einen Monat das Kriegsrecht über Teile der Ukraine. Beide Seiten weisen sich gegenseitig die Schuld für die Konfrontation zu. In der Vergangenheit hatte die orthodoxe Kirche mehrfach eine Freilassung ukrainischer Gefangener vermittelt.

Ukrainische Polizei durchsucht Kirchen

Neben der Verschärfung der Spannungen zwischen Russland und der Ukraine um die Krim setzt sich auch der Konflikt um die Etablierung einer eigenständigen (autokephalen) orthodoxen Landeskirche in der Ukraine fort. Laut Agenturberichten durchsuchten ukrainische Sicherheitskräfte am Montag drei Moskau-treue orthodoxe Kirchen in der Region Dschitomir. Die Polizei berief sich dabei auf den Verdacht der Verletzung des Gesetzes über die Gleichberechtigung religiöser Überzeugungen.

Erzbischof Kliment (Vecherya) von der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats sprach nach Angaben der „Austria Presse Agentur“ von einem „Einschüchterungsversuch“, wie es ihn zu Zeiten Stalins in der Sowjetunion gegeben habe. Bereits am vergangenen Freitag war den Berichten zufolge auch die Residenz des Vorstehers des Höhlenklosters in Kiew, Metropolit Pavlo (Libed) durchsucht worden. Das Höhlenkloster ist der Hauptsitz der moskautreuen ukrainischen Kirche.

(kap/kna - hs)

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04. Dezember 2018, 15:41