Kardinal Luis Antonio Tagle von Manila Kardinal Luis Antonio Tagle von Manila 

„Können wir uns wirklich in die Hirten hineinversetzen?“

Der Präsident der internationalen Caritas, Kardinal Luis Antonio Tagle, fordert Christen dazu auf, sich einmal ganz konkret in die Lage eines Flüchtlings oder Migranten zu versetzen.

„Überlegen Sie doch mal, wie oft Sie neue Bilder von schwangeren Migrantinnen sehen, die Wüsten durchqueren oder in unsicheren Booten sitzen… Können wir uns vorstellen, dass wir uns wie sie oder wie Joseph und Maria auf den Weg machen?“ Das schreibt der Erzbischof von Manila (Philippinen) in einem Adventsaufruf.

Der Einzige, der nicht aufbricht, ist Herodes

„Oder können wir uns in die Hirten hineinversetzen, die den neugeborenen Christus in Betlehem aufsuchten?“, fährt Kardinal Tagle fort. „Das waren ungebildete Außenseiter, und trotzdem ist der Engel ihnen erschienen und nicht einem reichen Landbesitzer…“

Wir alle seien zum „Reisen“, zum „Aufbrechen“ aufgerufen. „Dabei sollten wir die Menschen, denen wir unterwegs begegnen, nicht vorschnell als Gewinner oder Verlierer einstufen, wenn wir nicht ihre ganze Geschichte kennen.“ Es gebe zu denken, dass der Einzige, der sich im Weihnachtsevangelium nicht in Bewegung setze, sondern reglos verharre, König Herodes sei.

(vatican news – sk)
 

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09. Dezember 2018, 12:10