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Kardinal Gualtiero Bassetti Kardinal Gualtiero Bassetti 

Italiens Kirche ortet Menschlichkeitsproblem

Die Kritik von Seiten der katholischen Kirche an der Regierung in Italien wird lauter. Jetzt wirft der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Gualtiero Bassetti, der Regierung vor, freiwilliges Engagement in der Gesellschaft zu schwächen, berichtet die römische Zeitung „La Repubblica“ an diesem Donnerstag.

Grund ist die geplante Verdopplung der Körperschaftssteuer für Nichtregierungsorganisationen, also vor allem die zahlreichen Vereine, die im sozialen und kulturellen Bereich in Italien höchst aktiv sind. Diese Steuererhöhung bezeichnete der Kardinal als eine Provokation: „Unser Land durchlebt eine schwierige Zeit, aber ich hätte nie erwartet, dass freiwilliges Engagement und alles, was damit verbunden ist, so schwer getroffen würde“, sagte Bassetti. Betroffen seien Tausende Einrichtungen, die nicht auf Gewinn aus seien, sondern ein breites Spektrum notwendiger Tätigkeiten abdeckten. Dies gelte für Engagement in den Bereichen Umweltschutz, Gesundheit, sozialer Zusammenhalt, Kampf gegen Armut, Kultur und Erziehung. „Es geht hier nicht um ein Problem der Katholiken oder für diese, sondern um die Menschlichkeit unseres Volkes“, so Bassetti im Interview mit La Repubblica.

Es steht im Haushaltsgesetz drin

In dem Haushaltsgesetz, das in diesen Tagen vom Parlament verabschiedet werden soll, ist unter anderem eine Erhöhung der Körperschaftssteuer für nichtgewerbliche Institutionen vorgesehen. Diese dient der Finanzierung versprochener Maßnahmen der neuen Regierung wie etwa einer Grundsicherung. Vor Weihnachten hatte bereits der Senat dem Haushalt 2019 zugestimmt. Zuvor hatte die rechtspopulistische Regierung von Fünf Sterne und Lega nach wochenlangen Auseinandersetzungen mit der EU-Kommission wegen zu hoher Neuverschuldung eine veränderte Fassung ins Parlament eingebracht.

(vatican news/la repubblica - hoe)

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27. Dezember 2018, 12:36