Erzbischof Bernadito Auza Erzbischof Bernadito Auza 

UNO/Vatikan: Niemand darf in Sklaverei gehalten werden!

Vor dem UN-Sicherheitsrat hat der Vatikanvertreter bei der UNO, Erzbischof Bernardito Auza, am Freitag in New York, betont, dass „jeder das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person hat und niemand in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten werden darf“. Tatsächlich jedoch seien weltweit mehr als 40 Millionen Menschen von verschiedenen Formen der so genannten modernen Sklaverei betroffen.

Christina Höfferer - Vatikanstadt

Die internationale Gemeinschaft, die nationalen Regierungen und die Zivilgesellschaft hätten in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte bei der Anerkennung der Dimension des Problems gemacht. Als Erfolge verweist Auza auf die Protokolle von Palermo, den Globalen Aktionsplan der Vereinten Nationen zur Bekämpfung des Menschenhandels und viele andere nationale, internationale und zivilgesellschaftliche Initiativen. Leider aber steige die Zahl derer, die wegen sexueller Ausbeutung, Zwangsarbeit oder Organentnahme versklavt wurden, weltweit weiter an.

Papst Franziskus für effektiven Kampf gegen die modernen Plagen

Als Papst Franziskus im September 2015 zu den Vereinten Nationen sprach, unterstrich er, dass Plagen wie „Menschenhandel, die Vermarktung menschlicher Organe und Gewebe, die sexuelle Ausbeutung von Jungen und Mädchen, Sklavenarbeit, einschließlich Prostitution, und andere Übel nicht allein durch feierliche Verpflichtungen erfüllt werden können.“ Die UNO-Konferenz sieht Auza als einen notwendiger Schritt im effektiven Kampf gegen moderne Plagen.

Rücksichtslos die Wurzeln des Problems anpacken

Mehrere Faktoren der Verwundbarkeit hätten sich verschärft, insbesondere bewaffnete Konflikte, die zu enormen humanitären Notfällen und Zwangsmigration führen ebenso wie zur Flüchtlingskrise. Auza gibt sich kämpferisch in seiner Aufforderung an die UNO: „Wir müssen viel praktischer, ja rücksichtsloser werden, wenn wir nicht nur die bösen Früchte, sondern auch die Wurzeln des Problems angehen. Und das erfordert den Mut, in einem relativistischen Zeitalter ethische Gespräche zu führen und die schädlichen Folgen für Subjekte, Opfer und die Gesellschaft als Ganzes, von der Sucht nach Geld oder Sex, klar zu benennen.“ Der Heilige Stuhl und die katholische Kirche sind sehr engagiert, sich an diesem Gespräch zu beteiligen.

Partnerschaften zur Stärkung kollektiver Aktionen

Der Apostolische Nuntius zeigte Fortschritte bei der Bildung von Partnerschaften zur Stärkung kollektiver Aktionen zwischen Regierungen und Regierungsstellen, akademischen Einrichtungen und den Medien, der Zivilgesellschaft und dem Privatsektor auf. In diesen Partnerschaften entstehe ein Großteil der Kreativität bei der Bekämpfung von Menschenhandel und moderner Sklaverei, und es sei dringend erforderlich, dass diese Partnerschaften wachsen. Bernadito Auza erwähnte das internationale Netzwerk Talitha Kum. 22 Institute katholischer Ordensschwestern aus 70 Ländern auf fünf Kontinenten, in Großstädten und den ländlichen Gebieten arbeiten auf praktischer Ebene miteinander, mit anderen zivilgesellschaftlichen Gruppen und mit den Regierungen. So bekämpfen sie Menschenhandel ganz konkret.

(vatican news)

 

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10. November 2018, 11:49