Gegen die Freilassung der Christin Asia Bibi kam es zu gewalttätigen Demonstrationen radikaler Islamisten in Pakistan. Doch noch weiteren Christen droht die Hinrichtung Gegen die Freilassung der Christin Asia Bibi kam es zu gewalttätigen Demonstrationen radikaler Islamisten in Pakistan. Doch noch weiteren Christen droht die Hinrichtung 

Pakistan: Noch 187 Christen wegen Blasphemievorwürfen inhaftiert

In Pakistan befinden sich kirchlichen Angaben zufolge zahlreiche Christen wegen Blasphemie-Vorwürfen in Haft. „Es gibt 187 Christen, die im Gefängnis sitzen, weil sie der Gotteslästerung beschuldigt werden“, sagte der Leiter des Friedenszentrums in Lahore, der Dominikanerpater James Channan, bei einem Besuch in Deutschland. Darunter sei ein katholisches Ehepaar, dem - wie zuvor der pakistanischen Christin Asia Bibi - die Todesstrafe drohe.

Bei den Eheleuten handele sich um Safqat und Shagufta Bibi, die mit Asia Bibi nicht verwandt seien. Die Eheleute befänden sich „in zwei unterschiedlichen Gefängnissen im Todestrakt“, sagte Channan. Sie würden beschuldigt, blasphemische SMS-Kurznachrichten gesendet beziehungsweise weitergeleitet zu haben. Das Ehepaar weise die Anschuldigung als falsch zurück.

„Sie brauchen Hilfe, um aus dem Gefängnis entlassen zu werden“, so Channan. Er äußerte sich anlässlich der Präsentation des 14. Berichts zur Religionsfreiheit, den die päpstliche Stiftung „Kirche in Not“ am Mittwoch in Frankfurt vorstellte.

„Wo Christen unterdrückt und verfolgt werden, werden fast immer auch andere Religionsgemeinschaften unterdrückt und verfolgt“

Laut dem Bericht, der in der vergangenen Woche bereits bei einer Pressekonferenz in Rom präsentiert wurde, leben 61 Prozent aller Menschen in Ländern, die Religionsfreiheit nicht respektieren. Dies betreffe nicht nur Christen. „Wo Christen unterdrückt und verfolgt werden, werden fast immer auch andere Religionsgemeinschaften unterdrückt und verfolgt“, sagte Berthold Pelster, Menschenrechtsexperte von „Kirche in Not“ Deutschland bei dem Medientermin in Frankfurt. Dies gelte etwa für China, Indien und Pakistan, wo „unter dem Missbrauch der Blasphemie-Gesetze nicht nur Christen, sondern auch Muslime leiden“.

In Pakistan seien 96 Prozent der Bevölkerung Muslime und 1,8 Prozent Christen, hieß es. Obwohl Pakistan ein islamischer Staat sei, garantiere die Verfassung die Religionsfreiheit, betonte Pater Channan. Trotz der Minderheitensituation hätten Christen auch Rechte. Sie könnten Bibeln oder den Katechismus veröffentlichen, Kirchen bauen und private Fernsehsender betreiben. Es gebe seit 50 Jahren verschiedene Dialog-Initiativen zwischen Christen und Muslimen, um dem islamistischen Extremismus entgegenzuwirken. Ein Beispiel sei das 2010 gegründete Friedenszentrum in Lahore

(kap - cs).

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29. November 2018, 12:43