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Die gewalttätigen Proteste in Pakistan nach dem Freispruch der Christin Asia Bibi gehen auch am 2. November weiter Die gewalttätigen Proteste in Pakistan nach dem Freispruch der Christin Asia Bibi gehen auch am 2. November weiter 

Freispruch Asia Bibi: Pakistan weiterhin im Ausnahmezustand

Ausnahmezustand in Pakistan nach dem Freispruch der Christin Asia Bibi: Telefonleitungen sind unterbrochen, und islamistische Demonstranten blockieren Straßenkreuzungen. Christliche Allerseelen-Zeremonien werden aus Angst vor dem wütenden Mob ausgesetzt.

Wie die Nachrichtenagentur Asianews an diesem Freitag berichtet, seien viele Allerseelen-Messen in Pakistan aus Sicherheitsbedenken abgesagt worden. Wie der Pfarrer der Kirche St. Francis Xavier in Sargodha im Distrikt Punjab, Nasir William, berichtet, habe er die Messe vom Friedhof in die Kirche verlegt, andere Diözesen hätten die Messen zum Totengedenken ganz abgesagt. Auch die katholischen Schulen in Lahore sind nach wie vor geschlossen, um Aggressionen gegen Schüler und Lehrer zu vermeiden. Wie Pfarrer William beklagt, seien auch die Telefonleitungen unterbrochen worden, was die Familien in ernste Schwierigkeiten bringe: „Das Leben der Menschen, die in der Hauptstadt Islamabad leben, ist eine Hölle geworden: alle größeren Kreuzungen sind durch wütende Demonstranten besetzt. Die Situation ist an diesem Freitag, wegen des islamischen Freitagsgebetes, noch riskanter.“

Wütender Mob blockiert Straßenkreuzungen

Die pakistanische Regierung hat ein großes Aufgebot an Sicherheitskräften bereitgestellt, um Ausschreitungen zu vermeiden. Insbesondere die christlichen Gebäude rund um die Mall Road in Lahore blieben aus Sicherheitsbedenken geschlossen: denn dort konzentrierten sich die Demonstrationen der extremistischen Gruppierung Tehreek-e-Labaik (Tlp), die Partei, die versprochen hatte, die Richter zu töten, die Asia Bibi freisprechen würden. Auch die Regierung, die den Richterspruch verteidigt hatte, steht weiterhin im Fadenkreuz der Extremisten.

Unterdessen lädt der Koordinator des Pakistan Christina Action Committee zu Besonnenheit ein: Christen sollten sich nicht an der Verbreitung von Fake News beteiligen, so Pastor Amjad Niamat mit Blick auf (Falsch-)Meldungen über eine Hotline der Justizbehörden für christliche Opfer von Übergriffen oder ein spezielles Gesetz zur Ahndung von Attacken gegen Christen. Derartige Meldungen müssten zunächst überprüft werden, bevor man sie über soziale Medien weiterverbreite, so der Kirchenmann: „Die Kirche braucht Einheit, in diesem Moment müssen wir Frieden und Brüderlichkeit fördern. Möge Gott unser Volk vor Schlagstöcken und Pistolenkugeln schützen und dieses Klima der Angst aufhören lassen.“

(asianews - cs)

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02. November 2018, 12:36