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Lourdes: Austragungsort der Herbstvollversammlung der französischen Bischofskonferenz Lourdes: Austragungsort der Herbstvollversammlung der französischen Bischofskonferenz  

Frankreich: Bischöfe fordern gezielte Maßnahmen gegen Missbrauch

Fünf Tage haben die französischen Bischöfe im Marienwallfahrtsort Lourdes getagt. Im Fokus der Vollversammlung, die an diesem Donnerstag zu Ende ging, stand der Umgang mit sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche. Eine Kommission soll das Thema nun wissenschaftlich aufarbeiten.

Aufgabe der Unabhängigen Kommission wird es sein, die Fälle sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen zu untersuchen, die sich seit 1950 in der katholischen Kirche in Frankreich ereignet haben. Darüber hinaus hofft man, die seit dem Jahr 2000 ergriffenen Maßnahmen besser einordnen zu können. Das haben die französischen Bischöfe auf ihrer Herbstvollversammlung beschlossen.

Der Pädophilie gezielt den Kampf ansagen

Es gehe darum, die Gründe für Missbrauch besser zu verstehen und zu untersuchen, wie diese Fälle bisher behandelt wurden. Ausschlaggebend war die Konfrontation mit Opfern und ihren Leidensgeschichten. Wie die französische Bischofskonferenz verlauten ließ, ist die Kirche fest entschlossen, der Pädophilie den Kampf anzusagen. Missbrauchsopfer selbst wie auch Persönlichkeiten der Zivilgesellschaft sollen dabei eine aktive Rolle spielen.

In den kommenden Tagen will man die Aufgaben des neuen Gremiums abstecken und bestimmen, wer seine Mitglieder sein sollen. Wie die Bischöfe bekanntgaben, soll innerhalb der nächsten zwei Jahre ein erster Bericht veröffentlicht werden.

Gedächtnis und Prävention

Die französischen Bischöfe verfolgen damit einen doppelten Zweck: nicht zu vergessen, was in der Vergangenheit passiert ist, und ein weit verbreitetes Präventionswerk in den Pfarreien einzuleiten. In der Erklärung werden auch Entschädigungszahlungen an die Opfer in Betracht gezogen. Darüber hinaus will der französische Episkopat spezifische Maßnahmen zur Begleitung von Priestern ergreifen, die gefährdet sind oder sich bereits des Missbrauchs schuldig gemacht haben.

(vaticannews – skr)
 

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08. November 2018, 16:16