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Indien: Fakenews über angebliche Zwangsbekehrung

Christen sollen 30 hinduistische Familien mit Geld und Medikamenten zum Religionswechsel angestiftet haben, berichtete eine lokale indische Zeitung. Die Polizei leitete Untersuchungen ein. Dann erwies sich die Geschichte als Ente.

Die Polizei hatte Untersuchungen in drei Dörfern in Uttar Pradesh eingeleitet, nachdem eine örtliche Zeitung eine Meldung veröffentlichte, wonach christliche Missionare mit Zwang 30 hinduistische Familien zum Christentum bekehrt hätten. Diese Nachricht stellte sich nun als Fake News heraus. Der Präsident des Global Council of Indian Christians (CGIC), Sajan K. George, kommentierte die Ereignisse wie folgt: „Im Blick auf die Wahlen 2019 sind alle Anstrengungen darauf gerichtet, die Wähler zu polarisieren“. Zudem kritisierte er die Hysterie um den Fall.

Nach Darstellung der Zeitung gehörten die angeblich zwangskonvertierten Hindus zu einer benachteiligten Kaste und seien auf die Bereitstellung von Geld, Medikamenten und ärztlicher Versorgung angewiesen. Daraufhin habe die Polizei Ermittlungen aufgenommen. Dem Artikel zufolge sollen die Missionare Statuen hinduistischer Gottheiten, die in den Häusern der Familien standen, entfernt und durch Bilder von Jesus und Kruzifixe ersetzt haben.

Sajan K. George bewertete die Situation in Uttar Pradesh als verfahren: In dem Bundesstaat finde „eine böse religiöse und sektiererische Spaltung statt." Mit Blick auf die Wahlen 2019 werde versucht, eine hindu-nationalistische Stimmung zu erzeugen und religiöse Bekehrungen werden genutzt, um die Mehrheit gegen die verletzliche christliche Minderheit aufzubringen. Intoleranz und Verdacht schafften Probleme in der öffentlichen Ordnung, beklagte der Geistliche. „Jeden Tag werden Pastoren geschlagen und Gebete unterbrochen. Leider geschieht all dies im säkularen Indien, wo Christen Bürger zweiter Klasse sind.“

(asianews - hs)

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15. November 2018, 14:31